Es sind Junge und Alte, Mütter mit Kindern, Studenten und Senioren – alle auf der Flucht vor den Zuständen in ihrem Heimatland. Sie tragen ein Bündel mit Kleidung, Tüten mit etwas Proviant, vielleicht ein paar Dollar Notreserve, sonst nichts. Die meisten laufen zu Fuß über die Grenze nach Kolumbien oder nach Brasilien. Wenig bemerkt vom Rest der Welt hat die Emigration aus Venezuela erschütternde Ausmaße angenommen. Das Land blutet aus. Nach Angaben der UN-Organisation für Migration sind seit 2015 schon 1,6 Millionen ausgewandert, 145 000 hätten in Nachbarländern politisches Asyl beantragt.
Politik
Auf gepackten Koffern
Wer kann, verlässt Venezuela: Fünf Prozent der Bevölkerung ist bereits ausgewandert. Von Marcela Velez-Plickert