Die Kritik des Bundestagspräsidenten schmerzt die Union. Hatte sie nicht gern das Urteil gepflegt, sie beherrsche im Gegensatz zu den Sozialdemokraten das Regierungsgeschäft? Hatte sie nicht mehr als einmal den Eindruck erweckt, wäre man erst den lästigen Koalitionspartner der vergangenen vier Jahre los, laufe es endlich rund an der Spitze des Staates? Und nun fasst Norbert Lammert öffentlichkeitswirksam in Worte, was viele in CDU und CSU bislang nur hinter vorgehaltener Hand äußerten: Von einem gemeinsamen Projekt sei bei dieser schwarz-gelben Regierung nichts zu merken. Die drei beteiligten Parteien brächten nur ihre Steckenpferde in Stellung. Treffender hätte man es kaum ausdrücken können.