Es regnete in Strömen an jenem Montagabend. Das Warten wird allmählich zur Tortur. Die Füße sind nass und vorne auf der Bühne macht das Vorort-Personal der SPD Wahlwerbung in eigener Sache. Wann kommt Steinmeier? Das dauert. Bevor es soweit ist, stimmt ein Werbespot auf Großleinwand das Publikum auf den Auftritt des Kanzlerkandidaten ein. „Nur reiche Leute können sich einen schwachen Staat leisten“, heißt es da. Die Reichen, das sind an diesem Abend die anderen: Die Krisenverursacher, die unsoziale Boni-Bande, die ewig Neoliberalen, die Westerwelles und Guttenbergs, mit anderen Worten Union und FDP. Frank-Walter Steinmeier wird daran später keinen Zweifel lassen. Doch bevor es soweit ist, heißt es warten.
Abschied vom Schmusekurs: Steinmeier schrödert
Nach dem TV-Duell gibt sich der SPD-Kandidat kämpferisch und mit klaren Feindbild – Schwarz-Gelb soll verhindert werden