38 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass das Land seit der Wiedervereinigung weniger christlich gewordensei. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Nur 20 Prozent sind gegenteiliger Meinung. 35 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen.
Freikirchler sehen das Land am häufigsten weniger christlich
Von den katholischen Befragten gaben 45 Prozent an, Deutschland seit der Wiedervereinigung für ein weniger christliches Land zu halten. Gleichzeitig sind auch hier 20 Prozent gegenteiliger Auffassung. Bei den Protestanten sehen 42 Prozent Deutschland nun als weniger christlich an. 23 Prozent stimmen dem nicht zu. Unter allen konfessionellen Befragten ist der Anteil derjenigen, die Deutschland seit der Wiedervereinigung für weniger christlich halten, unter Freikirchlern am höchsten (53 Prozent). 22 Prozent sind gegenteiliger Meinung.
Die Erhebung, für die 2.065 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 25. und dem 28. September befragt wurden, schlüsselt die Frage auch Ost- und Westdeutschland auf. Dabei ergeben sich jedoch keine signifikanten Unterschiede. Im Westen sehen 38 Prozent das Land als weniger christlich, im Osten 39 Prozent.
54 Prozent der AfD-Wähler stimmen zu
Betrachtet man die Frage nach Partei-Affinität, so geben am häufigsten Wähler der AfD (54 Prozent) wie auch der Linken (51 Prozent) an, dass Deutschland seit der Wiedervereinigung ein weniger christliches Land sei. Anhänger der Unionsparteien sind zu 46 Prozent dieser Meinung, bei der SPD zu 43 Prozent, bei der FDP zu 50 Prozent. Von den Wählern der Grünen sind nur 35 Prozent der Meinung, das Land sei weniger christlich geworden.
Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Deutschland ist seit der Wiedervereinigung weniger christlich geworden.“ DT/mlu
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