Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung

Abtreibungsreferendum in Irland: „Bedauerlich und erschreckend“

Die irischen Bischöfe reagieren mit Bedauern auf das Ergebnis des Referendums über eine Aufhebung des Abtreibungsverbots in Irland, rufen aber gleichzeitig zum verstärkten Einsatz für das ungeborene Leben auf.
Vor dem Referendum in Irland
Foto: Karl Burke (dpa) | 24.05.2018, Irland, Dublin: Eine Passantin geht an einem Schaufenster im Stadtteil Temple Bar vorbei, in dem dafür geworben wird, beim Referendum für die Abschaffung des Verfassungszusatzes zum Abtreibungsverbot zu ...

Die irischen Bischöfe reagieren mit Bedauern auf das Ergebnis des Referendums über eine Aufhebung des Abtreibungsverbots in Irland, rufen aber gleichzeitig zum verstärkten Einsatz für das ungeborene Leben auf. Als „äußerst bedauerlich und erschreckend“ hat Brendan Leahy, Bischof von Limerick, den Ausgang der Abstimmung bezeichnet. „Das endgültige Ergebnis des Referendums ist der mehrheitliche Wille des Volkes, wenn auch nicht des ganzen“, erklärte er am Wochenende während der heiligen Messe. Zwei Drittel der Iren hatten für eine Abschaffung des Abtreibungsverbots gestimmt. „Natürlich ändert diese Abstimmung nichts an unserer Position“, so der Bischof weiter. „Unsere Botschaft ist eine Botschaft der Liebe: Liebe für alle, Liebe für das Leben, Liebe für diejenigen, die heute unter uns sind und für die im Mutterleib.“

In Anspielung auf die anstehende Irlandreise von Papst Franziskus im August sagte Leahy, man werde sich als vereinte Familie zeigen, um den Sinn dieser Institution zu erneuern. Der Papstbesuch sei ein Privileg, und hätte zu keinem besseren Zeitpunkt stattfinden können. Franziskus müsse nun „an die Bedeutung der Familie erinnern, an die Liebe, die wir für sie hegen und an die Realität, dass Familien manchmal Schaden nehmen, aber nie zerstört werden sollten“.

Ähnlich äußerte sich auch Diarmuid Martin, der Erzbischof von Dublin. Angesichts des Abstimmungsergebnisses betonte er, dass die irische Kirche ihren Einsatz für den Schutz des Lebens erneuern müsse. In seiner Ansprache während der Ordination von vier Seminaristen in Maynooth im County Kildare, hob der Erzbischof zudem hervor, dass die Kirche dazu aufgerufen sei, „nicht nur in Worten und Erklärungen und Manifesten, sondern auch in ihren Taten für das Leben zu sein“.

Die Kirche müsse die liebevolle Sorge von Jesus Christus für das menschliche Leben in jedem Stadium widerspiegeln. „Zu dieser liebevollen Sorge gehört auch die Unterstützung für jene Frauen, die enorme Herausforderungen auf sich nehmen müssen und vor sehr schwierigen Entscheidungen stehen, wenn sie sich für das Leben entscheiden“, so Erzbischof Martin.

DT/mlu

Themen & Autoren
Bischof Erzbischöfe Jesus Christus Papst Franziskus Völker der Erde

Weitere Artikel

Wir sind gerufen, Fürsprecher zu sein für die Welt. Dazu spornt uns die Geschichte des Mose an, erklärt Papst Franziskus in seinen Gebetskatechesen.
17.03.2024, 17 Uhr
Papst Franziskus

Kirche

In der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ist ein Streit um das Pfarramt für Frauen entbrannt. Im äußersten Fall droht die Spaltung.
22.04.2024, 16 Uhr
Vorabmeldung
Der von Papst Paul VI. eingeführte Weltgebetstag um geistliche Berufungen hat nichts von seiner Dringlichkeit verloren, schreibt Markus Hofmann.
20.04.2024, 19 Uhr
Markus Hofmann
Mit Hinweis auf den Papst, erklärte der Görlitzer Bischof Vertretern der Evangelischen Kirche, dass der Heilige Geist Protagonist einer Synode sein müsse. 
20.04.2024, 16 Uhr
Meldung