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Ungarn verteidigt Hilfe für verfolgte Christen

Bei den Hilfsprogrammen für verfolgte Christen liege keine Diskriminierung anderer Minderheiten und Bedürftiger vor, meint Staatssekretär Tristan Azbej. Sein Land helfe auch Andersgläubigen.
Ungarn verteidigt Hilfsprogramme für Christen
Foto: Andreea Alexandru (AP) | Selbst die explizit für Christen angelegten Programme Ungarns sollen nicht nur ihnen dienen. Eine im nordirakischen Erbil von der chaldäischen Kirche betriebene Klinik werde auch von Muslimen besucht.

Ungarns Regierung hat den Vorwurf zurückgewiesen, mit ihren Hilfsprogrammen für verfolgte Christen andere Minderheiten und Bedürftige zu diskriminieren. Im Gespräch mit der „Tagespost“ betonte der zuständige Staatssekretär Tristan Azbej, dass sein Land auch andersgläubigen Menschen helfe. „Durch die Programme der UNO und der EU unterstützen wir die Notleidenden nach Bedürfnis, unabhängig von ihrer Religion.“

Christen in mehr als 80 Ländern der Welt diskriminiert oder verfolgt

Selbst die explizit für Christen angelegten Programme dienten nicht nur ihnen. So werde eine im nordirakischen Erbil von der chaldäischen Kirche betriebene Klinik auch von Muslimen besucht. Gegenüber der „Tagespost“ betonte der Staatssekretär weiter, dass Christen in mehr als 80 Ländern der Welt diskriminiert oder verfolgt würden. "Die großen Organisationen haben das aber nicht im Fokus. Die verwundbarste Gruppe braucht also Hilfe", so Azbej.

Hilfe für verfolgte Christen explizite Regierungsaufgabe in Ungarn

Ungarn war 2016 das erste Land weltweit, das Hilfe für verfolgte Christen zur expliziten Aufgabe der Regierung erklärte und eine eigene Behörde errichtete. Seit 2016 wurden 27 Millionen Euro für Projekte im Nahen Osten, aber auch in Afrika zur Verfügung gestellt.

DT

Lesen Sie auch:

Wie Ungarn Christen konkret hilft, ob das Land bei seiner Politik Partner hat und wie Papst Franziskus zu Ungarns Initiative steht, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 06. Juni 2019.

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