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USA: Zahl der regelmäßigen Gottesdiensbesucher sinkt

Nur noch 39 Prozent der US-Katholiken nehmen regelmäßig an einem Gottesdienst teil, während es bei den Protestanten unverändert 45 Prozent sind. Das geht aus Erhebungen des Meinungsforschungsinstitut Gallup hervor.
Altar mit Brot und Wein
Foto: Harald Oppitz (KNA) | Nur noch 39 Prozent der US-Katholiken gaben an, mindestens einmal pro Woche einen Gottesdienst zu besuchen.

Die Zahl der Katholiken, die regelmäßig die heilige Messe besuchen, ist in den USA in den letzten zehn Jahren gesunken. Der Anteil der Protestanten, die wöchentlich an einem Gottesdienst teilnehmen, blieb hingegen unverändert. Dies geht aus Erhebungen des in Washington, D.C. ansässigen Meinungsforschungsinstituts Gallup hervor.

39 Prozent der befragten Katholiken gaben an, von 2014 bis 2017 mindestens einmal pro Woche in die Kirche gegangen zu sein. Zwischen 2005 und 2008 hatte der Anteil noch bei 45 Prozent gelegen. Verglichen mit dem Wert aus dem Jahr 1955 ist ein deutlicher Rückgang festzustellen: Damals gaben noch 75 Prozent der US-Katholiken an, regelmäßig einen Gottesdienst zu besuchen. Die Zahl der wöchentlichen Kirchgänger liegt den Umfragen zufolge bei Protestanten unverändert bei 45 Prozent.

Auch wenn sich unter den Protestanten in den USA offensichtlich mehr regelmäßige Gottesdienstbesucher finden als unter Katholiken, stellt das Gallup-Institut in seiner Erhebung fest, dass die Anzahl der Protestanten an der US-Bevölkerung stark abgenommen hat. Während es 1955 noch 71 Prozent waren, lag der Wert in der Mitte dieses Jahrzehnts nur noch bei 47 Prozent. Der Anteil von Katholiken an der gesamten Bevölkerung ist jedoch nahezu gleich geblieben. Heute geben 22 Prozent der Befragten an, katholisch zu sein, im Jahr 1955 waren es 24 Prozent. Dies ist hauptsächlich auf den stark wachsenden Anteil der hispanischen Bevölkerungsgruppe zurückzuführen.

Grund zur Besorgnis für Katholiken und Protestanten gleichermaßen dürfte jedoch die Tatsache sein, dass junge Erwachsene, insbesondere die Gruppe der 21 bis 29-Jährigen, seltener angaben, katholisch oder protestantisch zu sein als ältere Erwachsene. Das ist größtenteils darauf zurückzuführen, dass 33 Prozent in dieser Altergsgruppe angaben, keiner Religion anzugehören.

mlu

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Gottesdienste Katholikinnen und Katholiken Katholizismus Protestanten

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