Obwohl der Vatikan die Todesstrafe offiziell ächtet, wollen mehrere katholische US-Politiker weiter an ihr festhalten. „Während ich die Sichtweise des Papstes respektiere, bleibt die Todesstrafe der Wille des Volkes und somit Gesetz im Staat Nebraska“, äußerte sich der republikanische Gouverneur des Bundesstaates Nebraska, Pete Ricketts. Die Todesstrafe sei ein wichtiges Mittel, um die Sicherheit der Strafvollzugsbeamten und der Öffentlichkeit zu gewährleisten.
Obwohl die katholische Kirche die Todesstrafe nun ächtet, will Gouverneur Ricketts an ihr festhalten
Ricketts ist gläubiger Katholiken und entschiedener Abtreibungsgegner. Für die Todesstrafe setzte er sich allerdings bereits in der Vergangenheit leidenschaftlich ein. Nachdem das Parlament die Todesstrafe im Jahr 2015 abgeschafft hatte, unterstützte er mit 300 000 US-Dollar ein Referendum zu deren Wiedereinführung. Im November 2016 stimmten 61 Prozent der Bürger des Staates dafür.
Auch der texanische Gouverneur Greg Abbott ist Katholik und überzeugter Verfechter der Todesstrafe. In der Vergangenheit rechtfertigte er seine Haltung mit Verweis auf den Katechismus. Nachdem Papst Franziskus diese nun geändert hat, kann Abbott zwar nicht mehr darauf zurückgreifen. Bisher kündigte er jedoch nicht an, seine Einstellung zu ändern.
Justizminister von Louisiana: Papst hat "Neigung zum Sozialismus"
Der Justizminister des Bundesstaates Louisiana, Jeff Landry, warf Papst Franziskus gar eine „Neigung zum Sozialismus“ vor, nachdem dieser den Katechismus geändert hatte. Dass Franziskus' Entscheidung die Lehre der Kirche ändere, wollte er nicht anerkennen.
DT/mlu
Obwohl der Vatikan die Todesstrafe nun offiziell ächtet, halten katholische Politiker in den USA weiter an ihr fest. Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“, wie die Entscheidung des Vatikan auch die anstehende Anhörung des potenziellen Supreme-Court-Richters Brett Kavanaugh beeinflussen könnte.