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USA: Katholische Hilfswerke mahnen humanen Umgang mit Migranten an

Eine Gruppe von mehreren Tausend Migranten aus Mittelamerika befindet sich momentan auf dem Weg in Richtung der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Während US-Präsident Trump zusätzliche Soldaten entsendet, erinnern Geistliche die Regierung an ihre Verantwortung.
USA: Katholische Hilfswerke mahnen humanen Umgang mit Migranten an
Foto: Francisco Estrada (NOTIMEX) | Migranten aus Mittelamerika setzten ihren Weg Richtung Vereinigte Staaten zu Fuß und auf zwei LKWs fort. US-Präsident Donald Trump macht seine Drohung wahr und schickt Tausende Soldaten an die Grenze zu Mexiko.

Eine Gruppe von mehreren Tausend Migranten aus Mittelamerika befindet sich momentan auf dem Weg in Richtung der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Während ihr Ziel ist, in den USA Asyl zu beantragen, hat US-Präsident Donald Trump bereits angekündigt, Zeltstädte zu bauen und die Migranten dort solange festzuhalten, „bis ihr Verfahren stattfindet“. Zudem will die US-Armee Tausende Soldaten an die Grenze schicken, um diese zu sichern.

Gewalt und Ungerechtigkeit in Heimatländern stimmt zutiefst traurig

Verschiedene katholische Organisationen haben indes dazu aufgerufen, die Migranten menschlich zu behandeln. Der Vorsitzende des Migrationskomitees der US-Bischofskonferenz und der Präsident der katholischen Hilfswerke „Catholic Relief Services“ und „Catholic Charities USA“ verabschiedeten beispielsweise eine gemeinsame Erklärung.

„Als katholische Organisationen, die armen und verletzlichen Migranten in den USA und weltweit zur Seite stehen, stimmt uns die Gewalt, die Ungerechtigkeit und die immer schlechter werdende wirtschaftliche Lage zutiefst traurig, die viele Menschen dazu zwingen, ihre Häuser in Mittelamerika zu verlassen“, heißt es in der Stellungnahme.

Regierung muss rechtsstaatliche Verfahren garantieren

Joe Vasquez, Bischof im texanischen Austin, äußerte sich in einer Erklärung mit anderen hochrangigen katholischen Geistlichen und erinnerte die US-Regierung an ihre Verantwortung: Jedes Land hätte zwar das Recht, seine Grenzen zu schützen. Doch: „Regierungen müssen Gesetze in angemessener Weise durchsetzen, jeden menschlich behandeln und rechtsstaatliche Verfahren garantieren.“

Das in Washington ansässige Franziskanische Aktionsnetzwerk erinnerte daran, dass die Menschen einfach nur frei von Angst gemeinsam mit ihren Familien leben wollten. „Gemäß dem internationalem Gesetz haben sie ein Recht darauf, Asyl dort zu beantragen, wo sie sich sicher fühlen.“ Trump hatte den oppositionellen Demokraten vorgeworfen, die Migrantenbewegung organisiert zu haben und warnte davor, dass sich unter ihnen auch mutmaßliche Terroristen befänden.

DT/mlu

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