Mehrere Abgeordnete des US-Kongresses haben die Regierung von Präsident Donald Trump dazu aufgefordert, den Vorwürfen nachzugehen, wonach „Planned Parenthood“ Fälle sexuellen Missbrauchs vertuscht haben soll. Die gemeinnützige Organisation bieten in Hunderten Kliniken in den USA medizinische Dienste an, führt aber auch Abtreibungen durch. Am Donnerstag hielten Kongressabgeordnete zusammen mit Lebensschutz-Organisationen vor dem Kapitol in Washington eine Pressekonferenz ab. Konkret forderten sie das Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste dazu auf, Nachforschungen bezüglich der Vorwürfe in die Wege zu leiten.
Der republikanische Abgeordnete Chris Smith warf Planned Parenthood „grobe Fahrlässigkeit“ vor, da nicht nicht nur versäumt worden sei, Missbrauchsfälle zu melden, sondern oftmals die Opfer zurück an die Täter verwiesen worden wären. Smith, der im Jahr 2000 einen Gesetzentwurf zum Schutz der Opfer von Menschenhandel vorgelegt hatte, bezeichnete die angebliche Mitschuld der Organisation als „abstoßend“.
Planned Parenthood ist die größte Abtreibungsorganisation in den USA und führt täglich etwa 900 Abtreibungen durch. Finanziert wird die Organisation mit mehr als einer halben Milliarde US-Dollar an Steuergeldern. Vergangene Woche veröffentlichte die Pro-Life-Organisation „Live Action“ die ersten Videos im Rahmen einer Dokuserie, die über die vertuschten Missbrauchsfälle aufklären soll. Zudem machte „Live Action“ einen Bericht publik, in dem Beispiele für den nachlässigen Umgang von Planned Parenthood mit Missbrauchsfällen in den vergangenen Jahrzehnten aufgelistet werden. Einige dieser Fälle zitierten die Kongressabgeordnete auch bei ihrer Pressekonferenz am Donnerstag.
DT/mlu