Mehrere US-Senatoren sollen das türkische Justizministerium um Erlaubnis gebeten haben, beim bevorstehenden Prozess gegen den in der Türkei inhaftierten US-amerikanischen evangelikalen Pastor Andrew Craig Brunson anwesend zu sein. Der Pastor steht vor Gericht, weil er angeblich Verbindungen zur Hizmet-Bewegung des türkisch-islamischen Predigers Fetullah Gülen unterhielt. Diesen betrachtet Ankara als Anstifter des gescheiterten Staatsstreichs vom 15. Juli 2016. Die Eröffnung des Prozesses ist für den 16. April geplant. Nach Angaben der türkischen Tageszeitung „Habertürk“ findet sich unter den US-Senatoren, die darum bitten, bei den Anhörungen anwesend sein zu dürfen auch ein ehemaliger Studienkollege von Pastor Brunson. Die genaue Anzahl der US-Politiker, die am Prozess teilnehmen wollen, gaben die türkischen Medien zwar nicht bekannt. Doch bereits im vergangenen Februar unterzeichneten insgesamt 78 Mitglieder des Kongresses und 37 US-Senatoren einen Brief an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, in dem sie die bedingungslose Freilassung von Brunson forderten.
Brunson droht eine Haftstrafe von 35 Jahren wegen Spionage und Unterstützung der Hizmet-Bewegung und der kurdischen Arbeiterpartei (PKK), die sowohl von der Türkei als auch von den USA als "terroristische Organisation" betrachtet wird. Im Zusammenhang mit dem Fall evangelikalen Pastors kam es zu einem diplomatischen Streit zwischen dem türkischem Präsidenten Edogan und der aktuellen US-Regierung.
DT/fides
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