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US-Präsident Trump sendet Videobotschaft an „March for Life“

Jedes Kind sei ein heiliges Geschenk Gottes, so der US-Präsident in einer Videobotschaft an die Teilnehmer des Marsches für das Leben in der US-Hauptstadt Washington. Vizepräsident Pence richtet sogar persönlich das Wort an die Versammelten.
Marsch für das Leben in Washington
Foto: Jose Luis Magana (FR159526 AP) | „Wenn wir in die Augen eines neugeborenen Kindes sehen, erkennen wir die Schönheit und die menschliche Seele und die Herrlichkeit von Gottes Schöpfung.“

Mehr als 100 000 Abtreibungsgegner haben am vergangenen Wochenende beim „March for Life“ in der US-Hauptstadt Washington, D.C. teilgenommen. Wie bereits im vergangenen Jahr wandte sich der US-Präsident Donald Trump in einer Videobotschaft an die Marschteilnehmer: „Jedes Kind ist ein heiliges Geschenk Gottes“, so der Republikaner. „Wenn wir in die Augen eines neugeborenen Kindes sehen, erkennen wir die Schönheit und die menschliche Seele und die Herrlichkeit von Gottes Schöpfung.“

Trump: Recht auf Leben in Unabhängigkeitserklärung verbrieft

Der diesjährige Marsch, der bereits zum 46. Mal stattfand, stand unter dem Motto „Vom ersten Tag an einzigartig“. Trump kündigte an, gegen jedes Gesetz sein Veto einzulegen, das den Schutz menschlichen Lebens schwäche, etwa wenn öffentliche Gelder für Abtreibungsgruppen verwendet werden sollten. Das Recht auf Leben sei in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung als das erste Recht verbrieft.

Trumps Stellvertreter, Vizepräsident Mike Pence, erschien sogar persönlich auf der Bühne. In Begleitung seiner Ehefrau forderte er die versammelten Lebensschützer auf, auf die Wahrheit zu hören. Auch Pence berief sich auf die Ursprünge der USA. „Wir haben uns hier versammelt, da wir für Barmherzigkeit stehen. Wie unsere Gründerväter glauben wir, dass alle, Geborene sowie Ungeborene, von unserem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind.“ Das wichtigste dieser Rechte sei das Recht auf Leben.

Pence: Recht auf Leben ist das wichtigste Recht

Zudem kündigte der republikanische Senator Steve Daines an, im Senat erstmals einen „Pro life caucus“, eine Interessengruppe für den Lebensschutz einzurichten. Im Repräsentantenhaus gibt es eine ähnliche Gruppe bereits seit 1981.

Die Teilnehmer des Marsches kamen zusammen, um gegen das Gerichtsurteil „Roe vs. Wade“ zu demonstrieren. Damit entschied der Oberste US-Gerichtshof im Jahr 1973, dass Abtreibungen im ersten Trimester einer Schwangerschaft straffrei bleiben. Seitdem sorgt das Urteil immer wieder für Konflikte zwischen Abtreibungsgegnern und -befürwortern. Der „March for Life“ findet alljährlich um den Jahrestag des Gerichtsurteils herum statt. Die Teilnehmer marschieren von der National Mall, einer berühmten Washingtoner Promenade, bis zum Supreme Court.

Umfrage: Amerikaner wünschen sich striktere Abtreibungsgesetze

Unmittelbar vor dem Marsch veröffentlichte die katholische Laienorganisation „Knights of Columbus“ eine Umfrage, der zufolge sich drei Viertel der erwachsenen US-Bürger striktere Abtreibungsgesetze wünschen. 65 Prozent erklärten, dass das Urteil Roe vs. Wade nochmals zur Diskussion gestellt werden müsse. Nur 30 Prozent wollen legale Abtreibungen ohne Restriktionen.

DT/mlu

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