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US-Kommission veröffentlicht Bericht zur Religionsfreiheit

In 28 Ländern weltweit werden Gläubige aufgrund ihrer religiösen Überzeugung massiv verfolgt, diskriminiert und mit dem Tode bestraft, legt eine überparteiliche US-Kommission dar. Die christliche Menschenrechtsorganisation ADF International sieht den Bericht als „Handlungsaufruf“.
Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch
Foto: Tracey Nearmy (AAP) | Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesh: Die muslimische Bevölkerungsgruppe der Rohingya gilt als eine der am meisten verfolgten religiösen Gruppen.

Massive Verfolgung und Diskriminierung aus Glaubensgründen in 28 Ländern weltweit – das prangert die überparteiliche US-Kommission für die internationale Religionsfreiheit (USCIRP) in ihrem Jahresbericht für 2019 an. Der jüngst veröffentlichte Bericht analysiert die Situation in den einzelnen Ländern und teilt diese in zwei Kategorien ein. Zudem geben die Verfasser Handlungsempfehlungen, um die Lage für religiös Verfolgte zu verbessern.

16 Länder, in denen besonders schwere Verstöße stattfinden

Zur ersten Kategorie gehören 16 Länder, darunter China, Eritrea, Nordkorea, Pakistan, Syrien und Vietnam. Jene 16 Länder werden von der USCIRP als „contries of particular concern“ (CPC) betrachtet – also als solche, „in denen die Regierung an besonders schweren Verstößen gegen die Religionsfreiheit beteiligt ist oder diese toleriert“, wie der Bericht den Status definiert. Drei Stichworte sind ausschlaggebend für die Einstufung eines Landes als CPC: die Verstöße müssen „systematisch, anhaltend und entsetzlich“ sein.

Darüber hinaus listet der 234-seitige Bericht fünf nicht-staatliche Akteure, sprich Terrororganisationen, die weltweit zu einer massiven Einschränkung der Religionsfreiheit beitragen: der sogenannte „Islamische Staat“, die afghanischen Taliban, Al-Shabaab in Somalia, die Huthi sowie Hai?at Tahrir asch-Scham.

ADF: Einzelne Länder müssen für Religionsfreiheit eintreten

Die christliche MenschenrechtsorganisationADF International“ kommentiert den Bericht mit folgenden Worten: „Niemand sollte aufgrund seines Glaubens verfolgt werden. Da die Gewalt gegen Gläubige weltweit zunimmt, ist es überaus wichtig, dass die einzelnen Nationen entschieden für die Religionsfreiheit eintreten und jene Länder hervorheben, in denen sie am meisten gefährdet ist.“ So äußerte sich Kelsey Zorzi, die bei ADF das Komitee für Religionsfreiheit und Glauben leitet.

Die US-Kommission für die internationale Religionsfreiheit richte ihre Aufmerksamkeit in ihrem Jahresbericht abermals auf diejenigen, die Gläubige und selbst Nicht-Gläubige am schlimmsten diskriminieren, so Zorzi weiter. „Die internationale Gemeinschaft kann nicht schweigen, wenn Individuen mit dem Tode bestraft werden, nur weil sie zu ihren religiösen Überzeugungen stehen, wenn sie in Lagern inhaftiert oder ermordet werden, weil sie einer unbeliebten religiösen Gruppe angehören, oder wenn sie in irgendeiner anderen Form aufgrund ihrer Religion oder ihres Glaubens verfolgt oder diskriminiert werden.“ Der USCIRF-Bericht sei ein „Handlungsaufruf“.

DT/mlu

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