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US-Bischöfe kritisieren Stopp des Schutzpgrogramms für Menschen aus El Salvador

Das Heimatschutzministerium will den Aufenthalt von rund 200 000 Einwanderern aus El Salvador beenden. Die Bischöfe appellieren an den Kongress, sich um eine menschenwürdige Lösung zu bemühen.
SALVADOREAN INMIGRANTS IN US RELATIVES DEMONSTRATE IN SAN SALVADO
Foto: Roberto Escobar (EFE) | Einwanderer aus El Salvador in den USA.

Die US-Bischöfe kritisieren die Entscheidung des Heimatschutzministeriums, den Aufenthalt von rund 200 000 Einwanderern aus El Salvador zu beenden. Sie halten sich seit einer Serie schwerer Erdbeben im Jahr 2001 mit einem sogenannten vorübergehenden Schutzstatus ("temporary protected status/TPS") im Land auf. Dieser wurde über die vergangenen 16 Jahre immer wieder erneuert. Die Entscheidung sei „herzzerreißend“, erklärte der Bischof von Austin, Joe S. Vasquez. El Salvador sei derzeit nicht in der Lage, die 200 000 Betroffenen angemessen aufzunehmen, so Vasquez, der in der US-Bischofskonferenz für Migrationsfragen zuständig ist. Wegen des Beschlusses würden Familien ohne Not auseinandergerissen werden. Die Bischöfe appellierten erneut an den Kongress, sich um eine baldige Lösung zu bemühen.
In der Mitteilung des Ministeriums an den US-Kongress heißt es, die Bedingungen in El Salvador hätten sich erheblich verbessert. Die ursprüngliche Rechtfertigung für den Schutz vor Abschiebung sei damit entfallen. „Nur der Kongress“ könne eine permanente Lösung für jene finden, die durch TPS geschützt sind und „seit Jahren in den USA leben und arbeiten“.

Das Ministerium will die Betroffenen in Kürze informieren, dass sie bis September 2019 Zeit haben, das Land zu verlassen oder einen anderen Weg zu finden, sich legal in den USA aufzuhalten. Zuvor hatte es bereits einen vergleichbaren Schutzstatus für 60 000 Menschen aus Haiti und 2 500 Einwanderer aus Nicaragua beendet. 57 000 Honduraner erhielten einen Aufschub um sechs Monate. Auch das New Yorker „Zentrum für Einwanderer-Studien“ kritisierte die Entscheidung als verheerend. Sie werde „nicht nur Familien und Kinder auseinanderreißen, die seit Jahren hier leben, sondern auch ein bereits von Gewalt geprägtes Land weiter destabilisieren“, erklärte Mitarbeiter Kevin Appleby. Dies sei „enorm kurzsichtig“.

DT/KNA

 

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