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Schirrmacher: Bamf verweigert fast allen Konvertiten zum Christentum Asyl

Der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher, beklagt die derzeitige Praxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Dass Konversionen vom Islam zum Christentum kaum anerkannt würden, sei ein Skandal.
Sammelabschiebung vom Baden-Airport
Foto: Patrick Seeger (dpa) | Wenn muslimische Flüchtlinge zum Christentum konvertieren, werden sie dennoch häufig abgeschoben. Dies sei ein Skandal, meint Thomas Schirrmacher.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) verweigert derzeit fast allen Konvertiten vom Islam zum Christentum die Anerkennung als Asylanten. Diese Praxis sei ein Skandal, kritisiert der stellvertretende Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher, in einem Gastbeitrag für das Internetportal kath.net. Den Getauften drohe in ihren Heimatländern Gefahr für Leib und Leben. Es gebe zahlreiche Medienberichte über Gewalt gegen die ehemaligen Muslime. Sie gehe in Ländern wie dem Irak und Pakistan von Verwandten und Landsleuten, im Iran vom Staat aus. Trotzdem würden die Konvertiten oft schnell abgeschoben.

Bei den „Glaubensprüfungen“ verlasse sich das Bundesamt außerdem häufig auf muslimische Übersetzer, die zu Lasten von Christen oder Konvertiten zum Christentum falsch übersetzten. „Wie wollen Entscheider des Bamf die hochkomplizierte und hochsensible Frage, ob die Bekehrung vom Christentum vorgetäuscht ist oder nicht, mit schlechten und parteiischen Übersetzern beantworten?“, so Schirrmacher. Viele der Sachbearbeiter seien zudem „religiös unmusikalisch“. Letztlich sei aber ohnehin gleichgültig, „ob ein Iraner oder ein Afghane den Islam nur zum Schein verlassen hat oder wirklich. Einmal in den Iran heimgekehrt, gilt er so oder so als Apostat, der entweder offiziell verhaftet wird oder noch häufiger einfach verschwindet.“

DT/idea

Themen & Autoren
Christentum Flüchtlinge Islam Migration Skandale und Affären

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