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Schicksal der "Dreamer": US-Bischöfe planen Telefonaktion

Die US-Bischöfe fordern alle Katholiken in den Vereinigten Staaten dazu auf, mit Telefonanrufen bei ihren Volksvertretern Druck für einen Verbleib der "Dreamer" im Land zu machen.
Trump beendet DACA
Foto: Nelvin C. Cepeda (San Diego Union-Tribune via ZUMA) | Aktivisten demonstrieren am 05.09.2017 in San Diego (USA) gegen die geplante Abschaffung des unter Obama eingeführten Programms «Deferred Action for Childhood Arrivals» (DACA).

Die US-Bischöfe fordern alle Katholiken in den USA auf, an diesem Montag bei ihren Volksvertretern im Repräsentantenhaus und im Senat anzurufen, um Druck für einen Verbleib der sogenannten Dreamer zu machen. Dabei handelt es sich um die rund 800 000 als Kinder ohne Papiere ins Land gebrachten Einwanderer, deren Abschiebeschutz am 5. März abläuft. In einer Erklärung vom Wochenende informierte die US-Bischofskonferenz (USCCB) die Gläubigen über die Details ihrer Telefonaktion. Die Bischöfe fordern die Abgeordneten des US-Kongresses auf, „die Führung zu zeigen, die notwendig ist, um eine gerechte und humane Lösung für diese jungen Menschen zu finden, die täglich mit zunehmender Angst und Unsicherheit konfrontiert sind“.

Einige US-Bischöfe äußerten sich auch auf verschiedenen Social-Media-Kanälen zu Wort, posteten Videos auf Facebook und YouTube und setzten Tweets ab. Die Zeit zum Handeln sei gekommen, betonen sie: „Wir müssen jetzt unsere Unterstützung und Solidarität in besonderer Weise zum Ausdruck bringen.“
Die Bischöfe unterstützen seit langem nicht dokumentierte Jugendliche, die von ihren Eltern ohne eigenes Zutun als Kinder in die Vereinigten Staaten gebracht wurden. Die „Dreamer“ standen bis Herbst 2017 unter dem Schutz des von Barack Obama erlassenen "DACA"-Dekrets, das ihnen ein zeitlich begrenztes Aufenthaltsrecht, den Schulbesuch und eine Arbeitserlaubnis gewährt hatte.

Die Katholiken versprechen sich Unterstützung insbesondere vom Führer der republikanischen Partei im Repräsentantenhaus, Paul Ryan, der selbst katholisch ist. US-Präsident Donald Trump hatte einen Kompromiss beim dauerhaften Aufenthaltsrecht von der Finanzierung seiner Mauer an der Südgrenze zu Mexiko abhängig gemacht. Im Kongress scheiterten bisher vier Anläufe zu einer Lösung des „Dreamer“-Problems am Widerstand der Republikaner.

DT/KNA

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