Mit einem "Bekenntnis des Glaubens in Zeiten der Krise" gehen US-Christen auf Distanz zu Präsident Donald Trump. An der Spitze des Protests steht das Oberhaupt der US-Episkopalkirche, Chicagos Bischof Michael Curry, der vergangenen Samstag bei der Trauung von Prinz Harry und Meghan Markle die Predigt gehalten hatte. Gestern hielten die Unterzeichner vor dem Weißen Haus eine Kerzen-Mahnwache.
"Wir glauben, dass die Seele der Nation und die Integrität des Glaubens auf dem Spiel stehen", heißt es in der Erklärung, die von 23 prominenten Kirchenführern unterschrieben ist. Das Land erlebe eine "gefährliche Krise der moralischen und politischen Führung auf den höchsten Ebenen der Regierung". Trump selbst ist in dem Schreiben namentlich nicht erwähnt.
Christen hätten die Pflicht, sich entschieden gegen weißen Nationalismus und Rassismus zur Wehr zu setzen, heißt es weiter. Auch dürfe Frauenfeindlichkeit nicht akzeptiert werden. In dem Schreiben rufen die Unterzeichner dazu auf, sich Angriffen auf Einwanderer und Geflüchtete zu widersetzen und Kürzungen von Programmen für die Armen bei gleichzeitigen Steuersenkungen für Reiche nicht zu akzeptieren.
"Während wir eine patriotische Liebe für unser Land teilen, lehnen wir fremdenfeindlichen und ethischen Nationalismus ab, der eine Nation über andere als ein politisches Ziel setzt", heißt es wörtlich.
DT/KAP/KNA