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Politiker kritisieren Richter für Abhängen eines Kreuzes

Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber übt Kritik an einem Jugendrichter, der ein Kreuz aus dem Gericht entfernen ließ.
Kreuz im Düsseldorfer Gericht abgehängt
Foto: Martin Gerten (dpa) | Der Umriss eines Kreuzes ist am Mittwoch (17.02.2010) an der Wand des Schwurgerichtsaals L111 im Landgericht Düsseldorf zu sehen. Das Mosaik-Kreuz wurde, wie alle übrigen Kreuze im Land- und Amtsgericht, abgenommen.

Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber kritisiert einen Jugendrichter, der ein Kreuz aus dem Gerichtssaal entfernen ließ. "Wer einem anderen mit dem Tod droht, weil dieser Christ geworden ist, sollte dem Kreuz ins Auge sehen können", sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung. Der Miesbacher Richter wollte demnach einem afghanischen Angeklagten mit der Aktion verdeutlichen, dass in Deutschland die Religion nicht über dem weltlichen Gesetz und auch nicht über der Justiz steht. "Ich halte die Abhängung des Kreuzes für ein falsches Signal", erwiderte der Politiker.

Die stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin Ilse Aigner (CSU) bezeichnete laut der Zeitung das Vorgehen als "in höchstem Maße unsensibel gegenüber den Gefühlen der Opfer". Laut Zeugenaussagen hatte der 21 Jahre alte Asylbewerber als Sympathisant eines radikalen Islam einen geflohenen Landsmann bedroht, weil dieser Christ geworden war. Der Jugendrichter kündigte dem Bericht zufolge unterdessen an, das Kruzifix nicht zurück in den Gerichtssaal zu hängen, da er häufig Fälle mit Asylbewerbern habe. "Ich werde es jetzt im Gang aufhängen", erklärte er.

DT/KNA

Einen ausführlichen Beitrag über Konversionen von muslimischen Flüchtlingen zum Christentum finden Sie in der Ausgabe der "Tagespost" vom 25. Januar.

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