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„Pille danach“: Absatz rapide gestiegen

Mehr als 800 000 Mal wurde die "Pille danach" in Deutschland über den Tresen von Apotheken gereicht. Das entspricht einem Anstieg der Absatzahlen um 6,7 Prozent.
Pille danach: Absatz gestiegen
Foto: Daniel Reinhardt (dpa) | Die „Pille danach“ war nach heftigem, politischem Streit im März 2015 durch eine Änderung der Arzneimittelverschreibungsordnung aus der Rezeptpflicht entlassen worden.

Der Abverkauf der „Pille danach“ hat einen neuen Höchstwert erreicht. Im Jahr 2017 wurde die „Pille danach“ in Deutschland mehr als 800 000 Mal über den Tresen von Apotheken gereicht. Das berichtet die „BILD“-Zeitung (Samstagsausgabe) unter Berufung auf Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Demnach stieg der Abverkauf im Vergleich zum Jahr 2016 von 757 000 um 6,7 Prozent auf 808 000 verkaufte Packungen.

Die „Pille danach“ war nach heftigem, politischem Streit im März 2015 durch eine Änderung der Arzneimittelverschreibungsordnung aus der Rezeptpflicht entlassen worden.

Während Befürworter die „Pille danach“ als „Notfall-Verhütungsmittel“ betrachten, das lediglich einen bevorstehenden Eisprung hinauszögere und dadurch die Befruchtung einer Eizelle nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr verhindern könne, schreiben Kritiker dem Präparat auch eine frühabtreibende Wirkung zu, da es in Fällen, in denen der Eisprung bereits erfolgt ist, auch die Einnistung befruchteter Eizellen verhindern könne.

Hochdosiertes Hormonpräparat

Obwohl das Heilmittelgewerbegesetz (HGW) vorsieht, dass rezeptfreie Arzneimittel von Herstellern und Apotheken auch beworbenen werden dürfen, änderte der Deutsche Bundestag im Zuge der Befreiung der „Pille danach“ von der Rezeptpflicht eigens das HGW. In Deutschland dürfen die entsprechenden Präparate weder beworben noch von Versandapotheken über das Internet vertrieben werden.

Die „Pille danach“ ist ein hochdosiertes Hormonpräparat. Verglichen mit den handelsüblichen Anti-Baby-Pillen enthalten die Präparate einiger Hersteller die Dosis einer Monatspackung.

DT/reh

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