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Papst empfängt Präsidenten von Bolivien und Ecuador

Bolivianische Oppositionspolitiker bitten Franziskus, sich bei dem Treffen für den Erhalt von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Boliviven einzusetzen.
Evo Morales
Foto: Martial Trezzini (KEYSTONE) | ARCHIV - Der bolivianische Präsident Evo Morales spricht am 23.09.2016 bei einer Pressekonferenz bei der UN in Genf.

Papst Franziskus empfängt am heutigen Freitag den bolivianischen Präsidenten Evo Morales und am Samstag dessen Amtskollegen aus Ecuador, Lenin Moreno. Vor dem Treffen mit Morales baten vier bolivianische Oppositionspolitiker um Unterstützung. Franziskus möge auf Morales einwirken, der sich per Verfassungsänderung eine weitere Amtszeit ermöglichen will. Der Papst solle sich dafür einsetzen, dass Rechtsstaat und Demokratie in Bolivien wieder etabliert würden, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben von Mario Cossio, Guido Anez, Hugo Carvajal und Manfred Reyes Villa. Die vier Unterzeichner leben mittlerweile im Ausland und bezeichnen sich als politisch Verfolgte der bolivianischen Regierung.

Ende November hatte das Verfassungsgericht Grünes Licht für eine erneute Kandidatur von Morales gegeben, obgleich die Verfassung dies eigentlich verbietet. Das Gericht entsprach damit einer Initiative von Morales' sozialistischer Partei MAS. Zuvor hatte eine Volksabstimmung eine entsprechende Verfassungsänderung 2016 knapp abgelehnt. Nach derzeitigem Stand kann Morales somit 2019 erneut antreten; er regiert das Land seit 2006.

Boliviens katholische Bischöfe hatten die Vorgehensweise scharf kritisiert. Die Basis der Demokratie sei nach 35 Jahren zerrissen. Der Bruch mit dem Respekt vor den Gesetzen, den Institutionen und der Gewaltenteilung öffne den Weg in einen Totalitarismus, so die Bischöfe.

DT/KAP

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