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Papst Franziskus: Europa muss sich einigen beim Umgang mit Flüchtlingen

Angesichts der aktuellen Migrationsdebatte hat Papst Franziskus noch einmal seine Haltung präzisiert und Europas Regierungen zur Einigung aufgerufen.
Flüchtlinge kommen in Europa an
Foto: dpa | Für viele Menschen der einzige Ausweg: Die Flucht aus ihrer Heimat. Sie nehmen dafür auch die Gefahren des Fluchtweges in Kauf.

Die von ihm oft genannten vier Aufgaben im Umgang mit Flüchtlingen - "aufnehmen, schützen, fördern, integrieren" - gälten für den normalen Zufluss von Flüchtlingen und Migranten in ein Land, sagte der Papst am Donnerstag auf dem Rückflug von seinem Besuch beim Weltkirchenrat in Genf. Dies müsse eine jede Regierung entsprechend der Aufnahmefähigkeit ihres Landes mit Klugheit regeln, so Franziskus.

Derzeit aber gebe es eine Welle von Flüchtlingen, die aus Afrika und dem Nahen Osten vor Hunger, Krieg und Verfolgung fliehen. Deshalb müssten Europas Regierungen sich unbedingt einigen, um den bestehenden Notstand zu regeln. Er wisse um die derzeitigen Gespräche über eine Regelung der Probleme wie auch um das Dublin-Abkommen. Der Fall des Rettungsschiffs "Aquarius", das in Italien abgelehnt und nach Valencia eskortiert worden ist, zeige aber die derzeitige Unordnung.

Ein gravierendes Problem sei der "Menschenhandel mit Flüchtlingen", so der Papst weiter. Wenn Migranten derzeit aber gezwungen würden zurückkehren, landeten sie oft in den Lagern der Menschenhändler. Er habe Bilder von dort gesehen: Frauen und Kinder würden von den Männern getrennt. "Die Frauen und Kinder verschleppt man dann Gott weiß wohin", so der Papst. Es gebe Folter und Quälerei. So etwas habe man während des Zweiten Weltkriegs in Lagern gesehen. Daher müssten Europas Regierungen dafür sorgen, dass dies nicht passiert.

Mittelfristig komme es darauf an, Krieg und Hunger in den Ländern des Nahen Ostens und in Afrika zu lösen, auch wenn das nicht einfach sei. "Etliche europäische Regierungen überlegen ja, wie man auf intelligente Weise in diesen Ländern in Arbeit und Bildung investieren kann", so Franziskus. Leider seien dabei oft Unwissenheit und ein pauschal abfälliges Bild des afrikanischen Kontinents hinderlich. Der Kontinent habe große menschliche und kulturelle Ressourcen.

KNA / DT (jbj)

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