Eine Woche vor Beginn der Europawahl rufen die Bischöfe der fünf ostdeutschen Bistümer zu einer regen Teilnahme auf. Es sei entscheidend, dass das „so wichtige europäische Projekt“ gerade in der heutigen Zeit nicht „aufs Spiel gesetzt, oder aufgegeben wird und scheitert“. Das schreiben der Berliner Erzbischof Heiner Koch, der Magdeburger Bischof Gerhard Feige, der Görlitzer Bischof Wolfgan Ipolt, der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr und der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers in einer gemeinsamen Erklärung.
Aus dem Geist des christlichen Glaubens die Stimme abgeben
Es sei entscheidend, dass die europäischen Bürgerinnen und Bürger am nächsten Sonntag zur Wahl gehen, so die fünf ostdeutschen Bischöfe. „Wir Bischöfe bitten besonders die Gläubigen unserer Bistümer darum, sich zu informieren und aus dem Geist christlichen Glaubens ihre Stimme abzugeben.“
Die Wiedervereinigung vor 30 Jahren habe auch dazu geführt, dass die ostdeutschen Bundesländer ohne große und langwierige Aufnahmeverfahren Teil der Europäischen Union (EU) werden konnten, heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Die EU habe zwar ihre Schwächen und ihr Entwicklungspotenzial, sei aber „nach den Schrecken und Gräueltaten des vergangenen Jahrhunderts eine Friedens- und Freiheitsgemeinschaft“. Auch die Kirchengemeinden, Einrichtungen und Verbände in Ostdeutschland hätten hiervon sehr profitiert.
Steigerung des Miteinander der Menschen und Völker in Europa
Vor allem aber habe man der EU eine deutliche Erleichterung des Austauschs und eine Steigerung des Miteinanders der Menschen und Völker in Europa zu verdanken, „die auch für uns als katholische Kirche in unserer grenzüberschreitenden Ausrichtung eine große Erleichterung darstellt und unsere Gemeinden durch das Miteinander verschiedener Katholiken aus unterschiedlichen Gebieten Europas bereichert hat“.
Gleichzeitig bedankten sich die fünf Verfasser bei allen, die sich bei der Europawahl um ein kommunales Mandat bemühten. Denn genauso wichtig wie das europäische Projekt sie die Gestaltung der konkreten Lebenswelt vor Ort. „Sie zeigen, dass ihnen ihre Heimat nicht egal ist. Sie wollen die Zukunft mitgestalten und sich für das Gemeinwohl einsetzen.“ Daher rufen die Bischöfe dazu auf, die Mandatsträger zu unterstützen. „Machen wir von unserem Wahlrecht verantwortungsbewusst Gebrauch.“
DT/mlu
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