Der Ökumenische Rat der Kirchen wird seine Beobachter und Begleitpersonen aus Hebron „aufgrund der Gefahrenlage“ abziehen. 2002 wurde das Begleitprogramm des Ökumenischen Rates der Kirchen in Palästina und Israel (ÖRK-EAPPI) aufgrund eines Appells von Kirchenführern im Heiligen Land gegründet. Jährlich werden rund 100 sogenannte „ökumenische Begleitpersonen“ nach Ost-Jerusalem und in das Westjordanland entsendet, um den dort lebenden Palästinensern durch ihre Präsenz Schutz, Solidarität und Fürsprache anzubieten.
Abzug sei Reaktion auf zunehmende Schikanierung durch israelische Soldaten
Der Abzug der Begleitpersonen aus Hebron sei eine Reaktion auf die zunehmende Schikanierung durch Siedler und israelische Soldaten. „Die ÖRK-Begleiter sind derzeit daran gehindert, ihrer Rolle als friedliche Schutztruppe für die Bewohner von Hebron nachzukommen", sagte ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit.
In den vergangenen Monaten hatten Mitglieder der israelischen, rechtsgerichteten Nichtregierungsorganisation „Im Tirzu“ die Aktivitäten des ÖRK-EAPPI in Hebron gefilmt und die Videos in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Der Direktor von Im Tirzu, Matan Peleg, begrüßte die Erklärung des ÖRK-EAPPI: „Wir freuen uns, dass ausländische, von der Regierung finanzierte Delegitimierungsorganisationen beginnen, Hebron zu verlassen. Diese Organisationen tun nichts anderes, als die Konfliktbrände zu entfachen und die israelischen Soldaten zu provozieren, und sie sind das wahre Hindernis für den Frieden.“
Angebliche Menschenrechtsverletzungen durch jüdische Bewohner Hebrons gegen Palästinenser
Die Ankündigung des Abzugs der ÖRK-EAPPI folgt auf die Entscheidung Israels, die Temporäre Internationale Präsenz in Hebron (TIPH), die 1997 als Teil des Osloer Abkommens eingerichtet wurde, zu beenden. Die TIPH hatte in Hebron durch ein Abkommen agiert, das zweimal im Jahr von der Palästinensischen Autonomiebehörde und Israel unterzeichnet wurde. Die Beobachter berichteten über Vorfälle von angeblichen Menschenrechtsverletzungen durch jüdische Bewohner der Stadt und der IDF gegen Palästinenser.
DT
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