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Nachfrage nach Schwangerenberatung hoch wie nie

Die "Aktion Leben" berichtet von mehr als 2600 persönlichen Beratungsgesprächen im Jahr 2017. Generalsekretärin Kronthaler hofft auf baldigen Beratungsausbau durch die österreichische Regierung.
Iren befürworten Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche
Foto: pixabay | Laut einer aktuellen Umfrage befürwortet eine Mehrheit der Iren eine Legalisierung von Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche.

Die Nachfrage nach Beratung in der Schwangerschaft ist laut "Aktion Leben" weiterhin sehr hoch: Über 1 000 Frauen - das sind mehr als zehn Prozent mehr als im Jahr 2016 - kamen 2017 in die Einrichtungen des Vereins zu einem persönlichen Beratungsgespräch. Noch mehr meldeten sich über Telefon und E-Mail, informierte Generalsekretärin Martina Kronthaler am Montag per Aussendung. Die Mitarbeiterinnen seien "am Kapazitätslimit" und man hoffe darauf, "dass die Ankündigung der Bundesregierung, Schwangerenberatung auszubauen, bald umgesetzt wird", so Kronthaler. Insgesamt habe es 2 626 persönliche Beratungsgespräche für 1 020 Klientinnen sowie 2 901 telefonische Beratunge und 280 E-Mail-Anfragen gegeben, heißt es in der Vorjahres-Bilanz von "Aktion Leben" weiter. 1 260 Mal davon hätten sich die Fragen auf Sozialrechtliches und Familienleistungen bezogen - darunter oft auf das neue Kinderbetreuungsgeld -, 620 Mal sei es um psychosoziale Konflikte und Krisen gegangen. Materielle und finanzielle Nöte seien in 710 Fällen geklärt worden, weiters habe der Verein 400 Mal Sachspenden und finanzielle Überbrückungshilfen weitergeben, zudem auch viele Windelgutscheine der Drogeriekette "dm".

"Jede Frau sollte ein Recht darauf haben, in der sensiblen Phase der Schwangerschaft und der ersten Zeit mit ihrem Baby, gut begleitet zu werden, vor allem bei Schwierigkeiten", forderte Kronthaler. Dass hier viel Aufholbedarf bestehe, zeige sich an der Situation der Klientinnen bei der "Aktion Leben": Sie seien zumeist "sehr bis hoch belastet", hätten meist Migrationshintergrund, einen ungeklärten Aufenthalt oder zu wenig Zugang zu Bildung und wenig Einkommen, zudem seien die meisten Mütter von Anfang an alleinerziehend oder würden wegen der Schwangerschaft verlassen und befänden sich deshalb in Trauer.

DT/KAP

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