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NRW bereitet Kopftuchverbot für Mädchen in Kitas und Schulen vor

Die nordrhein-westfälische Landesregierung prüft derzeit, ob ein Kopftuchverbot für Mädchen in Kitas und Schulen gesetzlich geregelt wird. Ein solches Kopftuchverbot habe nichts mit Religionsfreiheit zu tun, meint NRW-Ministerpräsident Laschet.
Muslime im Unterricht
Foto: Bernd Thissen (dpa) | ARCHIV - ILLUSTRATION - 27.01.2009, Nordrhein-Westfalen, Hamm: Eine türkische Schülerin mit Kopftuch nimmt am Unterricht in einer Schule teil.

Nordrhein-Westfalen bereitet ein Kopftuchverbot für Mädchen in Kindergärten und Schulen vor. Derzeit prüfe die Landesregierung, ob dies im Wege einer Verordnung oder eines Gesetzes geregelt werde, erklärte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag vor Journalisten in Düsseldorf. Es sei zu beobachten, dass zunehmend bereits junge Mädchen Kopftuch trügen, obwohl dies nirgendwo im Islam geregelt oder vorgeschrieben sei.

Deshalb habe das geplante Kopftuchverbot für Kinder „mit Religionsfreiheit nichts zu tun“, betonte Laschet. Nicht geschlechtsreife Mädchen mit einem Kopftuch zu verhüllen, sei bis heute „nirgendwo eine islamische Praxis“. Es sei eine Aufgabe im Verhältnis von Staat und Religion, „hier eine Klarheit herbeizuführen“. Vor allem gehe es darum, den Mädchen später im religionsmündigen Alter „eine wirkliche Entscheidungsfreiheit“ für oder gegen das Kopftuch zu eröffnen.

Mit Blick auf den umstrittenen Kreuz-Erlass des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) erklärte Laschet, in Nordrhein-Westfalen gebe es „keinen Handlungsbedarf“. Hier werde „eine gute Tradition von Religion im öffentlichen Raum“ gepflegt. Eine solche Präsenz, die es in streng säkularisierten Ländern wie Frankreich nicht gebe, halte er für gut.

DT/KNA

 

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