Manfred Weber, Spitzenkandidat der Christdemokraten für die Europawahl, hat sich zu seinem christlichen Glauben bekannt. Er sei seit seiner Kindheit katholisch geprägt, so der CSU-Politiker im Gespräch mit der „Tagespost“. Darin erzählt Weber von dem Glück, „den Glauben als etwas Natürliches zu empfinden“. Dieser sei für ihn „ein Geschenk“, so der 46-Jährige. „Ich glaube, dass Gott die Liebe ist, dass diese Liebe dann Mensch wird, als Mensch uns Menschen Orientierung gibt, wie wir das Leben gelingend gestalten können.“
Weber bezieht "Kraft und Freude" aus Glauben
Indem Gott für die Menschen sterbe, so Weber, zeige er, dass der Tod nicht das Ende sei. „Das ist eine wunderbare und schöne Vorstellung.“ Der christdemokratische Spitzenkandidat fühle sich vom Glauben getragen und beziehe Kraft und Freude daraus.
Auf die Frage, ob seine Verwurzelung im christlichen Glauben auch seinen Politik-Stil präge, meint Weber: „Ich habe immer versucht, einen Stil zu praktizieren, der ehrlich und argumentativ ist, aber Wettbewerb zulässt und ein Angebot macht.“ Für Weber, der seit 2014 Vorsitzender der Europäischen Volkspartei im Europaparlament ist, sei nie die Notwendigkeit oder Versuchung aufgekommen, andere Wege zu gehen. „Ich würde auch anderen Politikern, auch wenn sie nicht Christen sind, nie absprechen, einen aufrichtigen Weg zu gehen.“
Weber verteidigt Begriff "christliches Abendland"
In der Debatte um den Begriff des „christlichen Abendlandes“ spricht sich der Niederbayer für eine Verwendung aus. „Ich verwende ihn, weil ich glaube, dass dieser Kontinent mehr denn je nach seinen Wurzeln fragen muss.“ Wer durch Europa reise, erlebe eine große Vielfalt an Sprachen, Kulturen und Geschichte. Jedoch gebe es eine übergreifende Gemeinsamkeit: „In fast jeder Stadt und fast jedem Dorf steht eine christliche Kirche! Dieser Kontinent ist zutiefst vom Christentum geprägt.“
DT
Wie sich Manfred Weber in einem Wahlkampf-Video zu seiner christlichen Identität bekannte und welche Reaktionen dies international hervorrief, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 14. Februar 2019.