Ulrich Delius, Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker, fordert von der deutschen Politik, die Probleme des westafrikanischen Landes Mali ernster zu nehmen. Die Unzufriedenheit der dortigen Bevölkerung wachse, auch wegen der Ignoranz, die viele Politiker gegenüber den wachsenden Problemen des Landes zeigten, so Delius.
Mali im Krieg: In Wirklichkeit häufen sich die Schwierigkeiten
„Nur allzu gern redet der Amtsinhaber und wahrscheinlich auch neue Staatspräsident Ibrahim Boubacar Keita die Lage Schön“, bemängelt Delius in einem Gastbeitrag für die „Tagespost“. In Wirklichkeit häuften sich jedoch die Schwierigkeiten. Insbesondere sieht sich das Land von radikalen Islamisten bedroht. Im Norden sowie im Zentrum habe die staatliche Ordnung aufgehört zu existieren. „Es gibt keine Lehrer, die meisten Schulen sind geschlossen, Dorfvorsteher fürchten um ihr Leben, Polizisten und Richter haben das Weite gesucht.“
Bundesregierung muss politische Führung in die Pflicht nehmen
Die Bundesregierung, so Delius, müsse die politische Führung nach der Präsidentschaftswahl in die Pflicht nehmen. Keita, der voraussichtlich die Wahl gewinnen werde, müsse mehr tun, um die eskalierende Gewalt zwischen verfeindeten Bevölkerungsgruppen zu stoppen. „Und er muss das Friedensabkommen mit den Tuareg im Norden Malis umsetzen“, betont Delius. Ohne einen dauerhaften Frieden mit den Tuareg werde man den Terror radikaler Islamisten nicht eindämmen können.
DT
Lesen Sie den ausführlichen Gastbeitrag und die Begründung, warum sich die Bundesregierung intenisver um Mali kümmern müsste, in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 16. August. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.