Es sind nicht mehr viele Menschen zwischen Mittelmeer und Jordanfluss, die derzeit noch an die Zwei-Staaten-Lösung glauben. Das ist auf jüdisch-israelischer Seite nicht anders als auf der palästinensischen. Theoretisch ist sie immer noch möglich, jüdische Siedlungen hin, palästinensischer Terrorismus her. Doch guter Wille und pragmatische Vernunft sind ein rares Gut, ganz zu schweigen vom Vertrauen, das für Kompromisse nötig wäre. Ideal kann die Zwei-Staaten-Lösung nach der Vorgeschichte und der kleinräumigen Topographie des Heiligen Landes nicht sein. Aber sie wäre immer noch praktikabler als die Ein-Staaten-Lösung, in der selbst dann, wenn man Gaza außen vor ließe, etwa 40 Prozent der Bevölkerung Araber wären.
Leitartikel: Zwei Staaten oder ein Staat?
Von Oliver Maksan