Nur wenige an der katholischen Basis gewachsene Initiativen haben auf die Kirche in Deutschland eine befreiende Wirkung auf die Gläubigen ausgeübt. Das Motu proprio „Summorum pontificum“ verdient diese Einordnung ohne Abstriche. Benedikt XVI. eröffnete damit nicht nur einer deutlich höheren Zahl von Gläubigen den regelmäßigen Zugang zur Feier der römischen Liturgie im außerordentlichen Ritus. Er stärkte auch das Sendungsbewusstsein der Laien, die trotz aller ortskirchlichen Gegenwinde nicht resigniert hatten. Ohne die hartnäckige Nachfrage nach der alten Messe hätten keine Personalgemeinden existiert, die sich das Motu proprio im vollen Sinn zu eigen machen konnten.
Leitartikel : Die sanfte Befreiung
Von Regina Einig