Die Christdemokraten für das Leben (CDL) warnen vor geschlechtsspezifischen Abtreibungen in Deutschland. Durch den immer leichteren Zugang zu nichtinvasiven pränatalen Tests könne das Geschlecht des Kindes auch hierzulande bereits vor der zwölften Schwangerschaftswoche festgestellt werden – geschlechtsspezifische Abtreibungen seien somit theoretisch möglich. Die CDL äußert sich hierzu in einer Stellungnahme auf ihrer Website.
Kein Mädchen unter 216 Neugeborenen in Nordindien
Anlass sind Berichte der britischen Tageszeitung „The Independent“, wonach in 132 untersuchten Dörfern des nordindischen Bundesstaates Uttarakhand unter den insgesamt 216 geborenen Kindern kein einziges Mädchen war. Die zuständigen Strafverfolgungsbehörden sollen dort bereits ermitteln. „Wir sind schockiert über diese gezielte und buchstäblich über Leichen gehende Diskriminierung von Frauen in traditionell patriarchalen Kulturen“, so Petra Lorleberg, Pressesprecherin der CDU Freudenstatt und Beisitzerin im Bundesvorstand der CDL.
Die CDL wirft die Frage auf, wo der „Aufschrei der Feministinnen und Feministen“ in Deutschland bleibe. „Denn wir müssen ernsthaft in Erwägung ziehen, ob das, was hier in fernen Ländern zutage tritt, auch bei uns Praxis ist.“ Momentan sei es in Deutschland allerdings noch gesetzlich verboten, bei einem Gentest den Eltern des Geschlecht des Kindes vor Ablauf der zwölften Schwangerschaftswoche mitzuteilen.
CDL fordert auch Abtreibungsbefürworter zum Schulterschluss auf
Zudem fordere man alle Abtreibungsbefürworter ausdrücklich dazu auf, „in dieser Frage der unglaublichen vorgeburtlichen Diskriminierung von Frauen den Schulterschluss mit uns zu suchen“. Es müsse allen gemeinsam um das Grundrecht von Frauen gehen: das Recht auf Leben.
DT/mlu
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