Der Verein katholischer deutscher Lehrerinnen (VkdL) übt deutliche Kritik an dem Aufruf der AfD an Schüler, Lehrer zu melden, die ihrer Meinung nach gegen das politische Neutralitätsgebot verstoßen. Dazu hat die Partei in zwei Bundesländern, Baden-Württemberg und Hamburg, im Internet Plattformen freigeschaltet. Bei der Plattform in Baden-Württemberg sollen Lehrkräfte sogar namentlich genannt werden.
Meldeplattformen zerstören Vertrauen zwischen Schülern und Lehrern
Das Vorgehen trage starke Züge undemokratischer Regime, die man auch in Deutschland zur Genüge kenne, so die Vorsitzende des VkdL, Roswitha Fischer, in einem Gastbeitrag für die „Tagespost“. Der Verein verurteile grundsätzlich die Denunziation von Lehrkräften auf Internetplattformen, unabhängig davon, welche Partei oder Organisation diese betreibe.
„Dieser Aufruf an Schüler, Lehrer und Lehrerinnen anzuschwärzen, zerstört unserer Ansicht nach das Vertrauen zwischen Schülern und Lehrkräften und macht unbelastete Gespräche und damit Erziehung fast unmöglich“, so Fischer. Durch das Vorgehen der AfD würde nicht nur die Erziehung zu verantwortlichem Umgang mit Internetplattformen torpediert, sondern auch die moralische Verpflichtung zu wahrheitsgemäßen Aussagen.
Für Lehrer kaum möglich, eine Klarstellung zu erreichen
Und Fischer bringt einen weiteren Kritikpunkt vor: „Für eine Lehrkraft, die im Internet beschuldigt worden ist, ist es oftmals kaum möglich, sich zu wehren und eine Klarstellung zu erreichen – der Vorwurf steht im Netz.
Welche anderen Handlungsmöglichkeiten der Verband katholischer deutscher Lehrerinnen sieht, wenn Schüler den Eindruck haben, von Lehrern politisch indoktriniert zu werden, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 18. Oktober. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.
DT/mlu