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Kardinal Marx dankt Lebensrechtlern für Engagement

Am Samstag beginnt der diesjährige "Marsch für das Leben" in Berlin. In seinem Grußwort an die Teilnehmer geht der Vorsitzende der deutschen Bischöfe, Kardinal Reinhard Marx, auch auf die Debatte um das Werbeverbot für Abtreibungen ein.
Grußwort von Kardinal Marx zum Marsch für das Leben
Foto: Paul Zinken (dpa) | Es dürfe nicht verkannt werden, "dass der Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich mit unserem Werte- und Rechtssystem nicht vereinbar“ sei, so Kardinal Marx in seinem Grußwort.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, hat den Teilnehmern des bevorstehenden „Marsches für das Leben“ in Berlin (22. September) für ihr „über viele Jahre nicht nachlassendes Engagement“ gedankt und ihnen „Gottes Segen“ gewünscht. In seinem auf der Homepage der Deutschen Bischofskonferenz heute veröffentlichten Grußwort geht Marx auch auf die aktuelle Debatte ein, die sich an der Forderung von Bündnis 90/Die Grünen und der Partei ,Die Linke’, das Werbeverbot für Abtreibungen aus dem Strafgesetzbuch (§ 219a StGB) zu streichen, entzündet hat.

Abtreibung ist mit deutschem Rechtssystem grundsätzlich unvereinbar

Dabei habe die Kirche „immer wieder zur Sprache gebracht, dass die Tötung ungeborenen menschlichen Lebens keine ,normale’ ärztliche Dienstleistung“ sei. Es dürfe, so der Kardinal weiter, „nicht verkannt werden, dass der Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich mit unserem Werte- und Rechtssystem nicht vereinbar“ sei. Marx: „Die Pflicht des Staates, menschliches Leben zu schützen, leitet sich aus der im Grundgesetz festgehaltenen Überzeugung ab, dass die Würde eines jeden Menschen unantastbar ist. Diese Überzeugung gilt es gerade dann einzulösen, wenn sie infrage gestellt, durch eigennützige, mitunter kommerzielle Interessen verdeckt oder aufgegeben wird.“

„Jeder Mensch ist ein Geschöpf und Ebenbild Gottes“

„Jeder Mensch, sei er ungeboren oder geboren, altersschwach oder leistungsstark, krank, behindert oder gesund, ist ein Geschöpf und Ebenbild Gottes und so von Gott vorbehaltlos angenommen“, so Marx weiter. In diesem Zusammenhang erinnerte der Kardinal auch an die von der katholischen und evangelischen Kirche initiierte, seit 25 Jahren stattfindende „Woche für das Leben“, die sich in diesem Jahr mit den Chancen und Risiken vorgeburtlicher Diagnostik beschäftigt hatte. Das „große mediale Interesse“ an der Eröffnung der „Woche für das Leben“ lasse hoffen, „dass wir damit einen guten Beitrag zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der Gesellschaft leisten konnten“, so Marx.

Der Bundesverband Lebensrecht (BVL) erwartet am Samstag wieder tausende Teilnehmer zum diesjährigen „Marsch für das Leben“ in Berlin. Anders als in vorangegangen Jahren findet die Kundgebung (ab 13 Uhr) diesmal auf dem Washingtonplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof statt. Das teilte der BVL heute mit.

DT/reh

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