Italienische Ordensschwestern in einem Trappisten-Kloster im syrischen Azeir haben die unausgewogene Berichterstattung aus Syrien beklagt. „Wir, die in Syrien leben, sind von der allgemeinen Empörung entsetzt, die denjenigen entgegengebracht wird, die ihr Leben und ihr Land verteidigen“, so die Trappistinnen aus dem kleinen syrischen Dorf an der Grenze zum Libanon. Bei mehreren Besuchen in Damaskus habe man Geschichten von Kindern gehört, die Angst hätten, das Haus zu verlassen. „Angst, Tränen, Blut, Tod. Haben nicht auch diese Kinder unserer Aufmerksamkeit verdient?“, fragen die Ordensschwestern. In dem Trappisten-Kloster leben fünf italienische und eine syrische Zisterziensernonne, die sich als „bescheidene Präsenz betender Menschen“ verstehen. „Warum sieht die Öffentlichkeit weg, warum entrüstet sich niemand, warum gibt es keine humanitären Appelle für diese unschuldigen Kinder?“, so die Schwestern. Stets empöre man sich nur, wenn die syrische Regierung zugunsten der syrischen Bürger interveniere. „Auch wenn die syrische Armee bombardiert sterben Frauen, Kinder und Zivilisten, und es gibt Verletzte oder Tote.“ Man dürfe sich nicht über die Brutalität des Krieges empören und darüber schweigen, wer in den letzten Jahren Waffen nach Syrien verkauft habe. „Wir dürfen nicht schweigen über Regierungen, die an diesem Krieg verdient haben und dies immer noch tun“, so die Ordensschwestern.
DT/fides
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