Die Lage von Christen ist in vielen Ländern der Welt dramatisch. Hauptursache für ihre Verfolgung sind zunehmende islamistische und nationalistische Bewegungen. Sie stellen eine wachsende Bedrohung dar. Zu diesem Ergebnis kommt das christliche Hilfswerk Open Doors in seinem Weltverfolgungsindex, der heute veröffentlicht wurde. Weltweit werden laut Open Doors über 200 Millionen Christen in den 50 im Index aufgeführten Ländern verfolgt.Die Länder, in denen Christen am stärksten unterdrückt werden, befinden sich im Nahen Osten und in Nordafrika. An erster Stelle steht zum 15. Mal in Folge das kommunistisch regierte Nordkorea. Auf den folgenden Plätzen hat sich gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert: 2. Afghanistan (2017: Platz 3), 3. Somalia (2), 4. Sudan (5), 5. Pakistan (4), 6. Eritrea (10), 7. Libyen (11), 8. Irak (7), 9. Jemen (9) und 10. Iran (8). Mit Ausnahme von Nordkorea und Eritrea ist in acht der zehn genannten Staaten der islamische Extremismus die maßgebliche Ursache für die Verfolgung von Christen. Syrien, im Vorjahr noch auf Rang 6, wird nun auf Platz 15 geführt.
Die Terrormiliz des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) breitet sich dem Bericht zufolge nach ihren Gebietsverlusten im Nahen Osten nun in Asien aus. Dort sei das „Saatgut des islamischen Extremismus“ bereits seit Jahrzehnten ausgebracht. Indonesien und Malaysia seien zu lange nachlässig im Umgang mit Extremisten gewesen: „Es kann durchaus sein, dass sie nun von der Entwicklung überrollt werden.“ Auch in Bangladesch gebe es zunehmend Übergriffe auf religiöse Minderheiten – Christen und Hindus –, Ausländer und liberale Schriftsteller. Beunruhigend sei ferner der steigende Einfluss von Saudi-Arabien, etwa auf den Malediven und in Indonesien, durch den Bau von Moscheen oder Islamschulen. Dadurch werde die strenge wahhabitische Auslegung des Islams verbreitet: „So entstehen von Intoleranz geprägte Gesellschaften, die nur den Islam zulassen und somit Religionsfreiheit mit Füßen treten.“
DT/idea
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