792 131 Kinder sind im Jahr 2016 in Deutschland geboren worden. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 54 556 Babys mehr, was einen Anstieg um sieben Prozent bedeutet. Die Geburtenzahlen sind damit das fünfte Jahr in Folge gestiegen und erreichten wieder das Niveau des Jahres 1996. Die Geburtenrate stieg damit auf 1,59 Kinder pro Frau. Bezogen auf die Zahl der Frauen im sogenannten „gebärfähigen Alter“ wurden so viele Kinder geboren wie seit 1973 nicht mehr.
Importierter Babyboom in Deutschland
Laut dem Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie (IDAF) handelt es sich bei den jüngsten Entwicklungen jedoch um einen "importierten Babyboom“, der maßgeblich auf die Geburten zugewanderter Mütter zurückzuführen sei. So sei die Zahl der Geburten von Müttern mit ausländischer Staatsangehörigkeit auf rund 185 000 gestiegen. "Im Vergleich zum Vorjahr sind das rund 25 Prozent mehr, im Vergleich zum Jahr 2011 ist die Zahl sogar um rund 64 Prozent gestiegen.
Dagegen ist die Zahl der Geburten von Müttern deutscher Staatsangehörigkeit nur um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um rund 10 Prozent im Vergleich zum Jahr 2011 gestiegen", heißt es in einer Presseerklärung des Instituts. Damit stieg die Geburtenrate der deutschen Frauen von knapp 1,34 Kindern im Jahr 2011 auf 1,46 Kinder im Jahr 2016. Diese positive Entwicklung wird vom Statistischen Bundesamt damit erklärt, dass deutsche Frauen im Alter von 30 bis 37 Jahren derzeit unter günstigen familienpolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen ihre Kinderwünsche realisieren. Tatsächlich sei es derzeit für junge Paare besser möglich, Familien zu gründen als etwa in den wirtschaftlich schwierigen Jahren zu Beginn des Jahrtausends, so das IDAF
Die Geburtenrate deutscher Frauen bleibt weiter niedrig
Dennoch bleibe die Geburtenrate deutscher Frauen weiter relativ niedrig. Das zeige der Vergleich mit den Ausländerinnen, deren Geburtenrate 2016 auf 2,28 Kinder pro Frau gestiegen ist (2011: 1,82). "Die ohnehin schon großen Differenzen in der Fertilität zwischen deutschen und ausländischen Frauen haben sich also weiter vergrößert. Diese Differenz wird umso größer, je höher ,die Anzahl der Frauen aus Ländern mit traditionell relativ hoher Geburtenneigung' steigt, wie selbst das Statistische Bundesamt einräumt", so das IDAF weiter. Das betreffe besonders Syrerinnen, die mit knapp 19 000 Geburten nach den Türkinnen (22 000 Geburten) die ausländische Gruppe mit den höchsten Geburtenzahlen waren. Insgesamt sei fast jedes vierte Kind von einer ausländischen Mutter geboren worden (23,3 Prozent).
DT/IDAF