Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGfM) sieht die nigerianische Regierung nicht in der Lage, die Christen im Land ausreichend zu schützen. Das zeige auch der jüngste Gewaltausbruch, bei dem 16 Christen nach dem Besuch der Heiligen Messe von Unbekannten ermordet wurden. Martin Lessenthin, Sprecher der Menschenrechtsorganisation, beklagt, dass Übergriffe auf Christen keine Seltenheit sind. Die Täter seien oft Boko Haram oder einer Abspaltung der islamistischen Terrorgruppe zuzuordnen. Das erklärte Lessenthin im Interview mit dem Kölner Domradio. Die Regierung sei jedoch auch nicht in der Lage, Muslime zu schützen, so Lessenthin weiter. Boko Haram habe deutlich gemacht, dass sie einen sunnitischen, totalitären Gottesstaat wollten. „In diesem totalitären Gottesstaat haben weder moderate Muslime noch Muslime anderer Konfessionen wie beispielsweise Schiiten Platz.“ Die Hauptopfer sind für den Sprecher der IGfM aber dennoch Christen, „weil es sich natürlich gut macht, diese zunächst aus dem Norden zu vertreiben“, so Lessenthin. Der Norden Nigerias ist mehrheitlich muslimisch geprägt. Christen sind dort in der Minderheit.
DT/mlu