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Gröhe: „Brauchen mehr Werbung für ,Ja zum Kind'“

Der CDU-Politiker und stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Hermann Gröhe, sieht das „C“ im Parteinamen als „Kompass“. Wertschätzung von Ehe und Familie gehörten zum wesentlichen Bestandteil der Grundüberzeugungen der Partei.
Pk CDU-Generalsekretär
Foto: Robert Schlesinger (dpa-Zentralbild) | CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe gibt am Mittwoch (27.10.2010) im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin eine Pressekonferenz. Der Politiker nahm Stellung zu einem Jahr christlich-liberaler Koalition.

Der CDU-Politiker und stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Hermann Gröhe, sieht das „C“ im Parteinamen als „Kompass“. „Unsere Politik wird wesentlich von Frauen und Männern bestimmt, deren Motivation und ethische Grundorientierung dem eigenen christlichen Glauben entspringt“, erklärt Gröhe im Gespräch mit der „Tagespost“. Zugleich sei die Partei offen für alle, die die Gesellschaft auf Grundlage der im christlichen Menschenbild verankerten Überzeugungen mitgestalten wollten. Man sei immer wieder gefordert, die Verankerung des politischen Tuns in den christlich geprägten Grundüberzeugungen zu erklären, meint der ehemalige Gesundheitsminister. „Sicherlich kommt dies im politischen Alltagsgeschäft mitunter zu kurz.“ Daher sieht Gröhe die Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms als große Chance.

„Viele Christen sind im besten Sinne konservativ, wollen die christliche Prägung unseres Landes bewahren oder stehen etwa für eine besondere Wertschätzung von Ehe und Familie“, so Gröhe weiter. Dies gehöre zum wesentlichen Bestandteil der Grundüberzeugungen der CDU. In diesem Zusammenhang betont Gröhe: „Auch ein behindertes ungeborenes Kind hat ein Recht auf Leben. Wir brauchen mehr Werbung für ein ,Ja zum Kind'.“ Eine Aufhebung des Werbeverbots für Abtreibungen komme für die Union nicht infrage. Im Hinblick auf eine Verfassungsklage gegen die Ehe für alle meint der CDU-Abgeordnete, allerdings, dass sich die bayerische Staatsregierung aufgrund mangelnder Erfolgsaussichten gegen eine Klage entschieden habe.

Gröhe äußert sich in dem Gespräch auch zu seinem persönlichen Glauben. Er gehöre der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland an und sei zwölf Jahre lang Mitglied im EKD-Rat gewesen. „Auch bei Parlamentsdebatten etwa um eine menschenwürdige Sterbebegleitung habe ich nie einen Hehl daraus gemacht, dass mein politisches Handeln wesentlich von meinem christlichen Glauben geprägt ist.“

Das ausführliche Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 21. Juni.
DT

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