Am Montag empfängt Papst Franziskus den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in der Bibliothek des Apostolischen Palastes. Während sich der Vatikan in traditioneller Zurückhaltung übt, hat Ankara im Vorfeld dem Gespräch eine ganz bestimmte Deutung gegeben. Die Jerusalem-Frage, in der Erdogan und der Papst einer Meinung seien, werde das wichtigste Thema des Treffens sein, meinte das türkische Staatsfernsehen TRT. Türkische Medien berichteten zudem über ein Telefonat, das Erdogan mit dem Papst Ende Dezember geführt hat. Beide hätten dabei „Die Resolution der Vereinten Nationen, welche die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA zurückwies“, übereinstimmend begrüßt, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Franziskus begegnet Erdogan nicht zum ersten Mal. Als er im November 2014 Ankara und Istanbul besuchte, war er der erste Staatsgast in Erdogans neuem Präsidentenpalast. Das türkische Staatsoberhaupt ist derzeit nach einer Phase der Abkühlung gegenüber der katholischen Kirche auf gute Stimmung bedacht ist. Das zeigte sich bereits in seiner Botschaft zum Weihnachtsfest . Darin gratulierte er „unseren christlichen Staatsbürgern und der ganzen christlichen Welt. Er hoffe, so schrieb der Präsident, dass Weihnachten das Klima der Solidarität in der Türkei stärken werde.
DT
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