Die amerikanische Bischofskonferenz hat Bedenken aufgrund der ungewöhnlich niedrigen Zahl von Flüchtlingen geäußert, die unter der Regierung des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump ein Bleiberecht erhalten hätten. Menschen, die vor Gefahr flüchteten, würden so einem Risiko ausgesetzt. Der Kurs der Regierung in der Flüchtlingspolitik sei nicht mit der christlichen Lehre vereinbar, Fremde willkommen zu heißen. „Die aktuellen Zahlen von Neuankömmlingen führen dazu, dass Tausende bedrohter Personen weiter in Gefahr schweben und Schutz suchen“, so Joe Vasquez, Bischof im texanischen Austin und Vorsitzender des Migrationskomitees der US-Bischöfe. Meistens handele es sich bei den Gefährdeten um Frauen und Kinder. Für sie sei es zu gefährlich, in ihrer Heimat zu bleiben.
Ihre Bedenken brachten die Bischöfe in einem Brief an die Leiterin der Heimatschutzbehörde, Kirstjen Nielsen, sowie an das Außenministerium zum Ausdruck. „Als Christen ist unser Einsatz für Flüchtlinge ein integraler Bestandteil unseres Lebens und Glaubens“, hieß es in dem Schreiben der Bischöfe. Daher fordere man die US-Regierung dazu auf, eine überparteiliche Einigung zur Verteilung von Flüchtlingen, unter ihnen auch Angehörige religiöser Minderheiten, zu erneuern.
In der Vergangenheit überstieg die durchschnittliche Zahl an Flüchtlingen, die ein Bleiberecht in den USA erhielten, 95 000 pro Jahr. Für das Fiskaljahr 2018 hat die Regierung Trump diese Zahl auf maximal 45 000 begrenzt. Bis Mitte März waren jedoch nur 9 616 Flüchtlinge akzeptiert worden. Der jüngste Trend zeige, dass sich die politische Führung des Landes nicht mehr um humanitären Schutz und die internationale Religionsfreiheit kümmere, kritisierten die US-Bischöfe.
DT/mlu