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Florida: Bischöfe beten für Abschaffung der Todesstrafe

Im US-Bundesstaat Florida wurde die Hinrichtung eines zum Tode Verurteilten ausgesetzt. Die katholischen Bischöfe hatten zuvor die Umwandlung der Strafe in lebenslange Haft gefordert.
Gebete gegen Todesstrafe in Florida
Foto: epa Shawn Thew (EPA) | Überall in Florida waren Gebetswachen veranstaltet worden, um für das Opfer, den Täter, für deren Familien und die Gesellschaft sowie für die Abschaffung der Todesstrafe zu beten.

Im US-Bundesstaat Florida haben die katholischen Bischöfe dazu aufgerufen, weiterhin für die Abschaffung der Todesstrafe zu beten. Anlass ist die Hinrichtung eines Strafgefangenen, die nun ausgesetzt wurde. Zuvor hatten die Bischöfe den Gouverneur von Florida, Rick Scott, aufgefordert, dessen Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe ohne Chance auf Verkürzung umzuwandeln.

Gebetswachen in ganz Florida für Opfer und Täter

„Bitte betet weiter für die Opfer von Verbrechen, sowie für diejenigen im Todestrakt und für ein Ende der Praxis der Todesstrafe“, wandten sich Floridas Bischöfe an die Gläubigen. Der verurteilte Mörder Jose Antonio Jimenez sollte eigentlich heute hingerichtet werden. Er war des Mordes an einer 63-jährigen Frau im Jahr 1992 für schuldig befunden worden. Vor wenigen Tagen gab der Supreme Court des Staates Florida jedoch einstimmig dem Gesuch seines Anwalts statt und setzte des Urteil der Todesstrafe ohne Angabe von Gründen aus.

Überall in Florida waren Gebetswachen veranstaltet worden, um für das Opfer, den Täter, für deren Familien und die Gesellschaft sowie für die Abschaffung der Todesstrafe zu beten. „Alle von uns sind dazu aufgerufen, in deren Trauer an der Seite der Opfer zu stehen, während sie Heil und Gerechtigkeit suchen“, äußerte sich Michael Sheedy, offizieller Vertreter der Bischofskonferenz von Florida, in einem Schreiben. „Wir laden alle Menschen in ganz Florida dazu ein, mit uns gemeinsam zu beten.“

"Opfer und Täter sind Kinder Gottes"

Sowohl die Opfer von Verbrechen wie auch die Täter seien Kinder Gottes und Teil der gleichen menschlichen Familie, so Sheedy. Er räumt zwar ein, dass Gouverneur Scott eine schwierige Aufgabe zu erfüllen habe. Dennoch forderte er ihn dazu auf, Jimenez und alle anderen zum Tode verurteilten Straftäter zu verschonen und deren Strafe stattdessen in lebenslange Haft umzuwandeln.

In seinem Schreiben wies Sheedy auch darauf hin, dass Papst Franziskus kürzlich den Katechismus habe ändern lassen und die Todesstrafe somit vom Vatikan offiziell geächtet sei.

DT/mlu

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