Karl von Habsburg, Familienchef des Hauses Habsburg, hält die christlichen Werte für jene, auf denen das vereinte Europa aufgebaut werden muss. Christliche Werte hätten den europäischen Kontinent geformt, meint der Kaiserenkel im Gespräch mit der „Tagespost“. Diese Werte seien stets inklusiv gewesen. „So verhindert der christliche Wert der Toleranz, dass andere Religionen und Kulturen ausgegrenzt werden“, erklärt von Habsburg.
Er weist aber auch darauf hin, dass es nichtchristliche Nachbarn Europas gebe, mit denen man in Kultur und Geschichte verbunden sei. Den machtpolitischen Missbrauch der Religion, den man etwa in Osteuropa, in Südosteuropa oder im Orient erlebe, ist laut von Habsburg nichts Neues. „Heute ist das an Russland besonders deutlich. Hier ist die Orthodoxie zum Spielball der Politik geworden.“ Dies sei bei den Kämpfen in der Ostukraine sichtbar gewesen, wo russische Kämpfer mit Hilfe der Orthodoxie eingeschleust worden seien. „Wenn man durch Bosnien fährt, kann man neu gebaute Wahhabiten-Moscheen sehen, die von Saudi-Arabien finanziert wurden“, so von Habsburg. Daran sehe man, wie nahe eine Instrumentalisierung von Religion an Europa herangerückt sei.
DT
Das ausführliche Interview mit dem Chef des Hauses Habsburg lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 22. Februar.