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Essener Tafel: Spendenaufkommen höher als vor Aufnahmestopp

Seit die Essener Tafel bekanntgab, keine Ausländer als Neukunden aufzunehmen, hat die Einrichtung 50 000 Euro mehr an Spenden bekommen als im Vergleichszeitraum 2017.
Essener Tafel jetzt wieder offen für Ausländer
Foto: Roland Weihrauch (dpa) | 11.04.2018, Nordrhein-Westfalen, Essen: Jörg Sartor, Leiter der Essener Tafel, erklärt den Journalisten die Vergabepraxis für die Berechtigungsausweise.

Die Essener Tafel hat für die Entscheidung, vorübergehend keine Ausländer als Neukunden aufzunehmen, viel finanziellen Zuspruch bekommen. Seit Bekanntwerden des Aufnahmestopps im Februar habe die Einrichtung 50.000 Euro mehr an Spenden bekommen als im Vergleichzeitraum 2017, sagte der Leiter der Tafel, Jörg Sartor, dem „Zeit Magazin“ (Donnerstag). Dabei handele es sich vor allem um viele kleine Beträge, mit denen die Spender Zustimmung für das Vorgehen der Tafel ausdrücken wollten, hieß es.

Die Essener Tafel hatte am 10. Januar einen Aufnahmestopp für Ausländer verhängt. 75 Prozent der Kunden verfügten damals nicht über einen deutschen Pass. Die Entscheidung sorgte bundesweit für heftige Debatten. Dabei ging es auch um Armut und die Höhe der Hartz-IV-Leistungen. Seit April nimmt die Essener Tafel wieder Ausländer als Neukunden auf.

Sartor hatte den Aufnahmestopp damit begründet, dass deutsche Kunden sich „nicht mehr wohl fühlten“. Neben Spenden habe er für die Entscheidung viele positive Zuschriften aus ganz Deutschland bekommen, hieß es. Weiter betonte Sartor, dass er Hartz IV als „vorübergehende Grundversorgung für ausreichend“ halte. „Wenn die Essener Tafel für immer die Türen schließt, verhungert in dieser Stadt kein Mensch.“

DT/KNA

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