Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick will eine härtere Auseinandersetzung der Kirche mit populistischen Äußerungen der AfD. „Wir müssen uns mit jedem einzelnen rassistischen Thema und jeder populistischen Äußerung beschäftigen, und das unmissverständlich“, sagte Schick der „Augsburger Allgemeinen“ am Mittwoch. Aussagen mancher AfD-Politiker seien nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar; „etwa wenn Björn Höcke davon spricht, dass die Evolution Afrika und Europa 'zwei unterschiedliche Reproduktionsstrategien beschert' habe; oder wenn André Poggenburg eine ganze Bevölkerungsgruppe als 'Kümmelhändler' abwertet.“
Der Erzbischof betonte zugleich, dass Pauschalisierungen in der Auseinandersetzung nicht weiterführten. „Die AfD hat rechtsradikale Populisten in ihren Reihen; allzu Rechtsradikale schließt sie teilweise auch selber aus“, so Schick. „Wir müssen bei der einzelnen Person und ihren Aussagen ansetzen und dann diskutieren - nur so können wir Populismus überwinden.“ Dabei sei es für die Kirche entscheidend, sich nicht vereinnahmen zu lassen. „Wir müssen aufpassen, dass AfD-Anhänger unsere Aussagen nicht verdrehen und eventuell als Zustimmung verbuchen“, betonte Schick.
DT/KNA
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe