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Demo und Glockenläuten gegen Schulschließung in Hamburg

Die Gegner der Pläne des Erzbistums Hamburg, bis zu acht der 21 katholischen Schulen zu schließen, wollen mit einer Großdemonstration und ökumenischem Glockenläuten in ganz Deutschland auf ihr Anliegen aufmerksam machen.
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Foto: Peter Steffen (dpa) | Katholische Schulen seien fester Bestandteil der Hamburger Bildungslandschaft, so die Gesamtelternvertretung der katholischen Schulen Hamburgs (GEV).

Gegner der geplanten Schließung von bis zu acht der 21 katholischen Schulen im Erzbistum Hamburg machen weiterhin mobil: Die Gesamtelternvertretung der katholischen Schulen Hamburgs (GEV) ruft am 24. Februar zu einer Großdemonstration in der Hamburger Innenstadt gegen die Pläne des Erzbistums auf. Unter dem Motto „Aufbruch statt Abbruch“ will die GEV für den Erhalt aller 21 katholischen Schulen in Hamburg kämpfen. Seit vielen Jahrzehnten seien die katholischen Schulen fester Bestandteil der Hamburger Bildungslandschaft und somit mehr als Lehranstalten: „Sie sind Ort des Lernens, Lebens und gemeinsamen Erlebens. Katholische Schulen sind Ort des Bekenntnisses und seit jeher Ort der Integration“, heißt es im von der GEV veröffentlichten Aufruf zur Demo.

Zudem sind für den morgigen Freitag ab 11:30 Uhr alle katholischen und evangelischen Gemeinden in ganz Deutschland dazu eingeladen, die Kirchenglocken zu läuten. Dazu rufen private Gläubige aus der Gemeinde St. Sophien in Hamburg-Barmbek auf. Pascal Landahl, der Sprecher der Initiatoren, erklärt in einer Pressemitteilung: „Wir wollen mit unserer Aktion ,Glockenläuten' ein deutliches Zeichen für den Wert der Bildung an katholischen Schulen in ökumenischen Verbundenheit setzen.“ Den Hamburger Erzbischof Heße, der das Anliegen auf der Bischofskonferenz in Ingolstadt vorbringen soll, wolle man so hörbar unterstützen und stärken. „Wir bitten die Bischofskonferenz, unseren Hilferuf wahrzunehmen“, so Landahl. Zahlreiche Gemeinden von Kiel über Hamburg bis nach Ludwigslust hätten bereits ihre Teilnahme bestätigt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Acht Minuten lang erklinge symbolisch allein die größte Glocke als Zeichen für die acht von der Schließung bedrohten Schulen. Insgesamt sollen die Glocken 21 Minuten lang läuten.

Die Uhrzeit und der Tag der ökumenischen Initiative sind bewusst gewählt: Genau vier Wochen zuvor, am 19. Januar, hatte das Erzbistum Hamburg die Schließung von bis zu acht katholischen Schulen angekündigt. Das Glockengeläut wird mit einem Gebet zum Erhalt möglichst vieler Schulen verbunden sein.

DT

Weitere Berichte über die geplante Schulschließung im Erzbistum Hamburg finden Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 15. Februar.

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Bischofskonferenz Erzbistum Hamburg Evangelische Kirche Katholische Schulen Stefan Heße

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