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CDU-Politiker Linnemann: Kopftuch ist „zweischneidiges Schwert“

Ein Kopftuchverbot für Mädchen an Grundschulen hält der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Linnemann für die richtige Entscheidung. Gleichzeitig warnt er vor dem politischen Islam.
Frau mit Kopftuch
Foto: Sebastian Kahnert (ZB) | „Das Ziel des politischen Islams ist ein Staat auf der Grundlage der Scharia. Das heißt, dass religiöse Gesetze über die des Staates gestellt werden", warnt CDU-Politiker Linnemann.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Linnemann spricht sich für ein Kopftuchverbot für Mädchen an Grundschulen aus. Im Gespräch mit der „Tagespost“ bezeichnet der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU das Kopftuch als „zweischneidiges Schwert“. In Deutschland lebten einerseits viele muslimische Frauen, die damit ihre Religiosität zum Ausdruck bringen wollten. „Das ist ihr gutes Recht“, so Linnemann.

In den meisten islamischen Länder oft Symbol der Unterdrückung

Doch in den meisten islamischen Ländern dieser Welt verhalte sich die Sache anders: Als Beispiel nennt der 41-Jährige den Iran, „wo Frauen unter das Kopftuch gezwungen werden“. Hier handele es sich in erster Linie um ein Symbol der Unterdrückung. Zudem sei das Kopftuch oft die „Flagge“ des politischen Islam. „Ich möchte nicht, dass kleine Kinder in Deutschland für so etwas instrumentalisiert werden und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung behindert werden.“

Die Gefahr des politischen Islam sieht Linnemann, der Anfang des Jahres zusammen mit dem ehemaligen bayerischen Justizminister Winfried Bausback das Buch „Der politische Islam gehört nicht zu Deutschland“ herausgegeben hat, in der Ideologie, die sich dahinter verberge. „Das Ziel des politischen Islams ist ein Staat auf der Grundlage der Scharia. Das heißt, dass religiöse Gesetze über die des Staates gestellt werden.“ Sollte sich solch eine Geisteshaltung durchsetzen, würde nicht nur der säkulare Staat, sondern auch die Demokratie an sich ins Schlingern geraten, warnt der CDU-Politiker.

Linnemann sieht Abhängigkeit islamischer Verbände von Herkunftsländern kritisch

Zudem sieht Linnemann es kritisch, wenn es eine Abhängigkeit islamischer Verbände von ihren Herkunftsländern gibt. Als Beispiel nennt er den Moscheeverband Ditib: Dieser hänge „quasi am Rockzipfel“ der türkischen Regierung. „Seitdem Erdogan einen immer deutlicheren Islamisierungskurs fährt, werden die Schattenseiten auch hier immer deutlicher.“

DT

Ob die Verantwortlichen in der Politik nach Linnemanns Ansicht mit dieser Bedrohung angemessen umgehen, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 29. Mai 2019.

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Maximilian Lutz CDU Islam Religiöse Gesetze Winfried Bausback

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