Werner J. Patzelt hält die Koalition insgesamt für „instabil“: „Bei der drängendsten innenpolitischen Herausforderung – der Migrationspolitik und dem Honig, den die AfD aus deren bisherigen Fehlern saugt – sind nämlich Union und SPD grundsätzlich zerstritten, sowohl untereinander als auch jeweils intern“. Ein Bruch zwischen den Unionsparteien wäre jedoch eine „politische Dummheit sondergleichen“, so der Politikwissenschaftler.
Und wer hat seiner Meinung nach den „Asylstreit“ gewonnen? „Merkel hat jedenfalls nicht gewonnen“, so Patzelt. Tatsächlich verliert die Bundeskanzlerin an Zustimmung im Volk: Nur noch 48 Prozent sind mir Merkels Arbeit zufrieden, sagt der aktuelle Deutschlandtrend der ARD vom 5. Juli. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als vor dem „Asylstreit“. Seehofer allerdings verliert 16 Prozentpunkte (auf 27 Prozent).
Nach der Rolle der AfD gefragt, betont Patzelt, dass ihre Wähler vor allem jene Politik wünschten, die traditionell von den Unionsparteien gemacht wurde. Sie ist damit die eigentliche Kopie, auch, wenn sie sich selbst als Original sehe. Zurückgewinnen ließen sie sich vom Original, also: von CDU und CSU, nicht durch Ausgrenzung, sondern durch Auseinandersetzung.
Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Tagespost vom 5. Juli 2018.
DT (jbj)