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Bischof Dröge begrüßt Kompromiss - Pro Asyl für mehr Familiennachzug

Die Erklärung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) zum Familiennachzug wird kontrovers diskutiert. Während der evangelische Bischof Markus Dröge Laschets Vorschlag unterstützt, kommt von der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl Kritik.
Markus Dröge
Foto: A4265/_Michael Kappeler (dpa) | Für Familiennachzug bei subsidiär geschützten Flüchtlingen: Der evangelische Bischof Markus Dröge. Foto: Michael Kappeler/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Der evangelische Bischof Markus Dröge unterstreicht die kirchliche Forderung nach Familiennachzug bei subsidiär geschützten Flüchtlingen. "Es ist ein kleiner begrenzten Kreis, und da müsste die Möglichkeit gegeben sein, sich zu einigen, den Familiennachzug zu ermöglichen", sagte der Berliner Bischof der Tagesschau (Dienstag). Die ursprüngliche vermutete Nachzugzahl sei zudem auf lediglich rund 60.000 Menschen korrigiert worden.

Dröge reagierte damit auf eine Erklärung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Dieser forderte im Gespräch mit dem ARD-Hauptstadt-Studio Kompromissbereitschaft beim Thema Familiennachzug. Er betonte, neben humanitären Härtefällen müsse die Zusammenführung auch für Flüchtlinge möglich sein, die Wohnung und Arbeit hätten. Laschet nahm laut des Berichts Bezug auf die Weihnachtsbotschaften der beiden großen Kirchen in Deutschland, die auf Familiennachzug der Flüchtlinge pochten.

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl sieht Laschets Vorschlag kritisch. Die Vorschläge liefen auf eine weitere Trennung der Familien hinaus, denn den Nachweis von Wohnung und Arbeit könnten zehntausende Flüchtlinge nicht erbringen. Unter den derzeitigen Bedingungen für Flüchtlinge in Deutschland stellt die Union unerfüllbare Anforderungen. "Grund- und Menschenrechte geraten in Vergessenheit. Die Union betreibt eine knallharte Desintegrationspolitik und fordert nicht erfüllbare Integrationsleistungen," sagte Geschäftsführer Günter Burkhardt. Familien dürften nicht noch länger getrennt werden.

Derzeit verhandeln die Unionsparteien und SPD um eine Regierungsbildung. Die Parteien haben bislang unterschiedliche Einstellungen beim Thema Familiennachzug. Die SPD möchte die bis März laufende Aussetzung nicht verlängern. Die CSU betonte erneut, den Familiennachzug begrenzen zu wollen.

KNA / jbj

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