Die drei katholischen Bischöfe Ulrich Neymeyr (Erfurt), Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) und Michael Gerber (Fulda) begrüßen in einer gemeinsamen Erklärung, dass Thüringen mit der Wahl von Bodo Ramelow wieder einen Ministerpräsidenten hat. "Nach den Wirren und Aufregungen der letzten Wochen können der Freistaat Thüringen und seine Bürgerinnen und Bürger aufatmen", heißt es in der Erklärung.
Der Thüringer Landtag habe gewählt, und Thüringen habe in Bodo Ramelow wieder einen Ministerpräsidenten. Es sei nur zu begrüßen, dass jetzt eine Regierung gebildet werde und das Kabinett seine Arbeit aufnehme, so die Bischöfe weiter. Endlich könnten im politischen Ringen wieder Sachfragen im Mittelpunkt stehen. "Normalität und Stabilität sollen fortan den politischen Alltag bestimmen", fordern die Bischöfe.
Bischöfe beklagen Vertrauensverlust in Parteien und die Demokratie
Allerdings sei viel Vertrauen in Parteien und die Demokratie verloren gegangen. Dieses müsse wieder hergestellt werden. "Das ist jetzt eine der dringendsten Aufgaben in Thüringen", betonen die Bischöfe der Bistümer Erfurt, Dresden-Meißen und Fulda. Das Bistum Erfurt umfasst nicht ganz Thüringen. Die Bistümer Dresden-Meißen und Fulda haben ebenfalls territoriale Anteile am Freistaat.
Bodo Ramelow (Linke) war am Mittwoch im dritten Wahlgang mit einfacher Mehrheit zum Ministerpräsidenten von Thüringen gewählt worden. Im ersten und zweiten Wahlgang hatte der AfD-Politiker Björn Höcke gegen Ramelow kandidiert, dann aber seine Kandidatur zurückgezogen. Nach seiner Wahl verweigerte Ramelow Höcke den Handschlag. In seiner Antrittsrede sage er, er werde Höcke erst dann die Hand geben, wenn dieser die Demokratie verteidige und nicht Demokraten Fallen stelle.
DT
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