Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sowohl der CDU als auch der Bundesrepublik sehr gut getan. Diese Ansicht vertritt der CSU-Europaabgeordnete Bernd Posselt. In einem Gastbeitrag für die „Tagespost“ schreibt der Präsident der Paneuropa-Union, dass Merkel ansonsten wohl kaum seit 2000 alle zwei Jahre zur Vorsitzenden gewählt worden wäre. Als Parteichefin könne sie bei aller berechtigten Kritik an manchen Niederlagen und Fehleinschätzungen eine stolze Bilanz vorlegen, als Bundeskanzlerin werde sie von einer Mehrheit der Wählerschaft für die nächsten Jahre weiterhin gewünscht. Zu dieser gehöre auch er selbst so Posselt.
Posselt: Merkel, Kohl und Adenauer Trio der bedeutendsten Bundeskanzler der Geschichte
Der Europapolitiker, der 2019 für die CSU wieder zu den Europawahlen antritt, zählt Merkel zusammen mit Konrad Adenauer und Helmut Kohl zum „Trio der bedeutendsten Bundeskanzler in der Geschichte“. Die Kanzlerin habe die Bundesrepublik und Europa mehrfach aus schweren Krisen herausgeführt. Als Beispiel nennt der 62-Jährige die Bankenkrise, den Konflikt mit Russland nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und zuletzt die Flüchtlingskrise.
„Letzteres wird für manche erstaunlich klingen“, so Posselt. Die Flüchtlingswelle sei jedoch bereits Jahre vor Merkels berühmtem Satz vom Sommer 2015 angerollt und spätestens seit den 90er Jahren absehbar gewesen. „Merkels Entscheidung, den Druck aus dem Kessel zu nehmen, hat 2015 Griechenland, Mazedonien und Ungarn vor dem Zusammenbruch bewahrt und war außerdem ein klares Zeichen von christlicher Humanität, auf das eine C-Partei und das deutsche Volk stolz sein können“, schreibt Posselt.
Posselt: Merkel scheiterte bei Rückkehr zu strukturierter Flüchtlingspolitik
Dass die Kanzlerin sich mit einer Rückkehr zu einer strukturierten Flüchtlingspolitik schwergetan und es nicht geschafft habe, ihre Haltung für breite Bevölkerungsschichten überzeugend zu erläutern, stehe auf einem anderen Blatt. Wegen solcher Fehler hätten sie selbst die besten Wirtschaftsdaten, eine fundierte Sozialpolitik „sowie ihr europa- und weltweites Ansehen als Friedens- und Menschenrechtspolitikerin“ nicht davor bewahrt, sehr viel Unmut auf sich zu ziehen.
DT/mlu
Warum Bernd Posselt der Meinung ist, dass man guten Gewissens sagen kann, Angela Merkel tue dem Land immer noch gut, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 13. Dezember 2018.