Astrid-Sabine Busse, Rektorin einer sogenannten Brennpunktschule in Berlin-Neukölln, fordert Islamunterricht an deutschen Schulen. Dafür brauche es "einheitlich ausgebildete Lehrer, die hier studiert haben", sagte sie im Interview der "Welt". Derzeit gingen viele Schüler am Wochenende in Moscheeschulen, die "völlig konträr" zu hiesigen Bildungsidealen stünden, so Busse. Sie leitet die Grundschule Köllnische Heide.
Busse: „Es gibt keine kritische Auseinandersetzung“
An diesen sogenannten arabischen Schulen lernten die Kinder auswendig, "es gibt keine kritische Auseinandersetzung", erklärte Busse. "Wenn ich nachfrage, warum etwas 'haram' ist oder wofür das Opferfest steht, wissen die Kinder keine Antwort."
Kopftücher: Neuerdings schwarz statt bunt
Im Schulalltag habe sich der Umgang mit Religiosität verändert, fügte Busse hinzu. Sie erlebe eine neue "fundamental ausgelegte Religiosität". So sei es vor zehn Jahren "überhaupt kein Thema" gewesen, dass Kinder im Ramadan fasten müssten. Inzwischen versuchten einzelne Schüler, diesen Vorsatz konsequent umzusetzen. Auch bei den Kopftüchern habe sich etwas verändert, so Busse: "Aus den vielen bunten sind viele schwarze geworden. Damit wird suggeriert: 'Ich bin besonders gläubig.'"
DT (jobo)
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